Wie kann ich meine Katze vor Harnwegserkrankungen schützen?
Dein pelziger Mitbewohner ist normalerweise topfit, springt, spielt und schnurrt den ganzen Tag. Doch plötzlich wird der Gang zum Katzenklo zur Qual, das Geschäft dauert ewig oder landet sogar außerhalb der Toilette. Solche Anzeichen sind alarmierend – und leider nur allzu häufig. Harnwegserkrankungen bei Katzen, oft zusammengefasst unter dem Begriff FLUTD (Feline Lower Urinary Tract Disease), gehören zu den häufigsten Gründen, warum Katzen den Tierarzt aufsuchen müssen.
Sie sind nicht nur schmerzhaft und unangenehm für unsere Lieblinge, sondern können im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich werden.
Harnwegserkrankungen bei Katzen
Tierisch gut informiert
Warum deine Katze besonders anfällig ist
Aber warum gerade Katzen? Im Gegensatz zu Hunden oder uns Menschen scheinen unsere Samtpfoten eine besondere Veranlagung für Blasen- und Nierenprobleme zu haben. Die Antwort liegt tief in ihrer Evolution begründet – und in den Gewohnheiten, die wir ihnen oft unbewusst aufzwingen. Ihre einzigartige Physiologie, ihre Trinkgewohnheiten und sogar ihr Stressmanagement spielen eine entscheidende Rolle. In diesem Artikel tauchen wir tief in die Welt der Harnwege deiner Katze ein und zeigen dir, wie du mit dem richtigen Wissen und vor allem der richtigen Fütterung einen großen Unterschied machen kannst, um ihre Blase und Nieren optimal zu schützen.

Iris Gunzenhauser
Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen
Inhaltsverzeichnis
Was sind Harnwegserkrankungen bei Katzen (FLUDT)
Wenn wir von „Harnwegsproblemen“ bei Katzen sprechen, fassen Tierärzte und Fachleute eine ganze Reihe von Beschwerden unter einem Oberbegriff zusammen: Feline Lower Urinary Tract Disease, kurz FLUTD. Dieser Begriff beschreibt alle Erkrankungen, die den unteren Harntrakt der Katze betreffen, also die Harnblase und die Harnröhre. Die Nieren selbst gehören zum oberen Harntrakt, können aber indirekt betroffen sein, wenn es zu einem Harnstau kommt.
Mehr als nur Blasenentzündung: Das Spektrum der Probleme
Viele Katzenbesitzer denken bei Harnwegsproblemen zuerst an eine einfache Blasenentzündung. Doch FLUTD ist ein vielschichtiges Syndrom, das weit über eine simple Infektion hinausgeht. Das Spektrum reicht von milden Reizungen bis hin zu lebensbedrohlichen Notfällen.
Zu den häufigsten Ursachen und Erscheinungsformen innerhalb des FLUTD-Komplexes gehören:
- Feline Idiopathische Zystitis (FIC): Dies ist die häufigste Diagnose bei FLUTD. „Idiopathisch“ bedeutet, dass keine eindeutige Ursache (wie Bakterien oder Steine) gefunden werden kann. Man geht davon aus, dass hier Stress, eine gestörte Blasenwand und neurologische Faktoren eine große Rolle spielen. Es ist quasi die „Stress-Blase“ der Katze.
- Harnsteine (Urolithiasis): Mineralkristalle im Urin können sich zu größeren Steinen zusammenlagern. Die häufigsten Arten sind Struvit- und Kalziumoxalatsteine, die durch unterschiedliche Faktoren (u.a. Urin-pH-Wert und Mineralstoffgehalt im Futter) entstehen. Diese Steine können die Blasenwand reizen und Entzündungen auslösen.
- Harnröhrenpfropfen (Urethral Plugs): Besonders bei Katern können sich Schleim, Zellen und Kristalle zu einem Pfropfen verbinden, der die Harnröhre blockiert. Dies ist ein lebensbedrohlicher Notfall, da die Katze dann keinen Urin mehr absetzen kann!
- Bakterielle Harnwegsinfektionen (HWI): Im Gegensatz zum Hund sind reine bakterielle Blasenentzündungen bei jungen bis mittelalten Katzen seltener die Primärursache von FLUTD, können aber als Sekundärinfektion bei anderen Problemen auftreten oder bei älteren Katzen häufiger vorkommen.
- Anatomische Anomalien oder Tumore: Seltenere Ursachen, die aber ebenfalls in Betracht gezogen werden müssen.
Es ist also wichtig zu verstehen, dass FLUTD keine einzelne Krankheit ist, sondern ein Sammelbegriff für verschiedene Probleme im unteren Harntrakt, die sich in ähnlichen Symptomen äußern können. Die genaue Diagnose ist entscheidend für die richtige Behandlung – und die Ernährung spielt dabei eine oft unterschätzte, aber zentrale Rolle.
Die Ursachen-Forschung: Warum Katzen so anfällig sind
Die Frage, warum gerade Katzen so häufig mit Harnwegsproblemen zu kämpfen haben, führt uns tief in ihre Natur und ihre Lebensumstände. Es ist selten eine einzelne Ursache, sondern meist ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren.
Katzen: Geborene Wenigtrinker – und die Folgen
Erinnerst du dich an die Sache mit der Wüste? Genau hier liegt ein Kernproblem! Katzen sind evolutionär darauf programmiert, ihren Flüssigkeitsbedarf fast vollständig über ihre Beute zu decken. Eine Maus besteht zu 70-80% aus Wasser – da muss man nicht extra an den Wasserhahn. Deshalb ist das Durstgefühl deiner Katze nur schwach ausgeprägt. Sie wird, selbst wenn ein Wassernapf da ist, oft nicht genug trinken, um einen Mangel auszugleichen. Dieser chronische Wassermangel führt dazu, dass der Urin deiner Katze extrem konzentriert wird. Stell dir eine hochkonzentrierte Salzlösung vor: Die Kristalle, die darin gelöst sind, fallen viel leichter aus und können sich zu Grieß oder sogar Steinen verbinden, wenn zu wenig Wasser zum Spülen da ist.
Der Ernährungseinfluss: Was Futter mit der Blase zu tun hat
Und genau hier kommt die Fütterung ins Spiel. Wenn deine Katze hauptsächlich Trockenfutter frisst, das nur 5-10% Feuchtigkeit enthält, bekommt sie über die Nahrung kaum Wasser. Das zwingt die Nieren, den Urin noch stärker zu konzentrieren, was die Gefahr von Kristall- und Steinbildung drastisch erhöht. Aber nicht nur die Feuchtigkeit ist entscheidend:
- Mineralstoffe: Ein Ungleichgewicht bestimmter Mineralstoffe (insbesondere Magnesium, Phosphor, Kalzium) im Futter kann die Bildung von Harnsteinen fördern.
- pH-Wert des Urins: Das Futter beeinflusst auch den pH-Wert des Urins. Ein zu hoher (alkalischer) pH-Wert begünstigt Struvitsteine, ein zu niedriger (saurer) pH-Wert kann die Entstehung von Kalziumoxalatsteinen fördern. Eine artgerechte Fütterung hilft, einen optimalen, leicht sauren pH-Wert zu halten.
Weitere Faktoren: Stress, Übergewicht, Genetik, Infektionen
Neben der Ernährung gibt es aber auch andere wichtige Faktoren, die die Anfälligkeit erhöhen:
- Stress: Ein großer Faktor ist Stress. Katzen sind sehr sensible Tiere, und Veränderungen im Alltag (Umzug, neue Haustiere, neue Möbel, Streit im Haushalt, zu wenige Katzenklos) können Stress auslösen, der sich direkt auf die Blase schlägt. Die idiopathische Zystitis (FIC) wird stark mit Stress in Verbindung gebracht.
- Übergewicht: Übergewichtige Katzen haben ein höheres Risiko für FLUTD, da sie oft inaktiver sind, weniger trinken und auch Stoffwechselveränderungen aufweisen können, die die Blase beeinflussen.
- Genetik: Manche Katzenrassen oder individuelle Katzen können eine genetische Veranlagung für bestimmte Arten von Harnsteinen oder eine empfindlichere Blase haben.
- Infektionen: Bakterielle Infektionen können, besonders bei älteren Katzen oder wenn andere Probleme bestehen, eine Blasenentzündung auslösen oder verschlimmern. Sie sind aber bei jungen und mittelalten Katzen seltener die primäre Ursache als bei Hunden.
Es ist also ein komplexes Zusammenspiel aus Ernährungsfehlern, Lebensstil und individuellen Faktoren, das die Blase deiner Katze belasten kann.
Die Rolle der Ernährung: Dein Napf als Schutzschild (oder Risiko)


Du hast jetzt schon viel darüber gehört, warum Katzen so anfällig für Harnwegsprobleme sind. Doch der entscheidende Punkt kommt jetzt:
Du hast es in der Hand! Der Futternapf deiner Katze ist entweder ein Schutzschild für ihre Blase oder ein Risikofaktor.
Wasser, Wasser, Wasser: Warum Feuchtigkeit das A und O ist
Für die Gesundheit der Harnwege gibt es eine goldene Regel: Flüssigkeit ist alles! Genug Wasser spült die Harnwege durch, verdünnt den Urin und hilft, Kristalle oder Bakterien wegzuschwemmen, bevor sie sich festsetzen oder Schaden anrichten können. Denk an einen Fluss: Fließt er stark, bleiben keine Ablagerungen hängen. Ist er nur ein Rinnsal, sammelt sich schnell Schlamm an. Genau so funktioniert’s in der Katzenblase.
Trockenfutter: Warum es für die Blase problematisch sein kann
Wie wir wissen, ist Trockenfutter mit seinem extrem niedrigen Feuchtigkeitsgehalt von nur 5-10% das Gegenteil von dem, was eine Katze ursprünglich braucht. Da der Durstreflex unserer Samtpfoten schwach ausgeprägt ist, nehmen sie das fehlende Wasser nicht einfach am Napf auf.
Das Resultat: Chronisch konzentrierter Urin. In diesem hochkonzentrierten Urin ist die Wahrscheinlichkeit viel höher, dass Mineralien ausfallen und sich zu Harnkristallen oder sogar Steinen verbinden. Die Blasenwand wird ständig von diesen konzentrierten Stoffen gereizt, was Entzündungen begünstigen kann.
Nassfutter / Barf / selbst gekocht: Der Feuchtigkeits-Champion
Die logische Konsequenz für gesunde Harnwege ist daher eine Nassfutter-basierte Ernährung. Mit einem Wasseranteil von 60-85% liefert Nassfutter deiner Katze automatisch die nötige Flüssigkeitsmenge. Es ist die beste Möglichkeit, ihre Nieren und Blase dauerhaft zu spülen und die Urinkonzentration niedrig zu halten. Das senkt das Risiko für die Entstehung von Kristallen und Steinen erheblich.
Der pH-Wert des Urins: Warum er so wichtig ist und wie Futter ihn beeinflusst
Neben der Flüssigkeitsmenge ist auch der pH-Wert des Urins super wichtig. Er gibt an, wie sauer oder basisch (alkalisch) der Urin ist. Jeder Harnsteintyp hat seine bevorzugte Umgebung:
- Struvitsteine entstehen eher in alkalischem (hoher pH-Wert) Urin.
- Kalziumoxalatsteine bilden sich eher in saurem (niedriger pH-Wert) Urin.
Das Futter spielt eine große Rolle für den Urin-pH-Wert. Eine artgerechte, fleischbasierte Ernährung führt in der Regel zu einem leicht sauren Urin, was die Bildung der häufigsten Struvitsteine erschwert. Zu viele pflanzliche Bestandteile oder minderwertige Proteine im Futter können den Urin alkalischer machen und somit das Risiko erhöhen.
Mineralstoffe im Fokus: Magnesium, Phosphor, Kalzium – die Baumeister der Harnsteine
Bestimmte Mineralstoffe sind zwar lebensnotwendig, können aber bei einem Ungleichgewicht zu den „Baumeistern“ von Harnsteinen werden.
- Magnesium und Phosphor spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Struvitsteinen. Ein Überschuss im Futter kann das Risiko erhöhen, besonders wenn der Urin gleichzeitig alkalisch ist.
- Kalzium und Oxalat sind oft an der Bildung von Kalziumoxalatsteinen beteiligt.
Es geht hier nicht darum, diese Mineralien komplett zu meiden – das wäre gefährlich! Es geht um das richtige Verhältnis und die Qualität der Futterbestandteile, die eine ausgewogene Versorgung ohne übermäßige Belastung der Blase gewährleisten. Ein hochwertiges Futter, das die Bedürfnisse der Katze berücksichtigt, hilft, diese Mineralien im Gleichgewicht zu halten und so die Bildung von Steinen zu vermeiden.
Die häufigsten Harnwegserkrankungen im Detail
Wenn deine Katze Anzeichen von Harnwegsproblemen zeigt, steckt oft eine der folgenden Erkrankungen dahinter. Es ist wichtig, die Unterschiede zu kennen, auch wenn die Symptome sich ähneln können.
- Idiopathische Zystitis (FIC): Die „Stress-Blase“ der Katze
Die Feline Idiopathische Zystitis (FIC) ist die wohl häufigste Ursache für Harnwegsprobleme bei Katzen. „Idiopathisch“ bedeutet: Wir finden keine eindeutige Ursache wie Bakterien oder Steine. Stattdessen gehen wir davon aus, dass hier vor allem Stress eine große Rolle spielt. Aber nicht nur: Eine gestörte Schutzschicht der Blasenwand und neurologische Faktoren können ebenfalls dazu beitragen.Stell dir vor, deine Katze ist gestresst (durch Umzug, neue Tiere, Veränderungen im Haushalt, Langeweile). Dieser Stress kann dazu führen, dass die Blasenwand gereizt wird, sich entzündet und Schmerzen verursacht. Die Symptome ähneln denen einer Blasenentzündung, aber Antibiotika helfen hier nicht, da keine Bakterien die Ursache sind. Hier ist ein ganzheitlicher Ansatz, der Stressmanagement und eine angepasste Ernährung umfasst, entscheidend. - Harnsteine (Urolithiasis)
Harnsteine sind feste Ablagerungen aus Mineralien, die sich in der Blase oder seltener in den Harnwegen bilden können. Sie entstehen, wenn bestimmte Mineralien im Urin in zu hoher Konzentration vorliegen und/oder der pH-Wert des Urins ungünstig ist.
– Struvit-Steine: Die „pH-Problemkinder“ Diese Steine bestehen hauptsächlich aus Magnesium, Ammonium und Phosphat. Sie bilden sich bevorzugt in alkalischem Urin (also einem Urin mit einem höheren pH-Wert). Ursachen können eine ungeeignete Ernährung (z.B. Futter, das den Urin zu basisch macht) oder auch bakterielle Infektionen sein, die den pH-Wert anheben. Sie sind relativ gut behandelbar, oft auch durch spezielle Diäten, die den Urin ansäuern und zur Auflösung der Steine beitragen können.
– Kalziumoxalat-Steine: Der andere Stein-Typ Diese Steine bestehen aus Kalzium und Oxalat. Sie bilden sich eher in saurem Urin (niedriger pH-Wert). Auch hier spielen die Ernährung (z.B. zu viel Kalzium oder Oxalat) und eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme eine Rolle. Im Gegensatz zu Struvitsteinen lassen sich Kalziumoxalatsteine in der Regel nicht durch Diät auflösen. Sie müssen oft chirurgisch entfernt werden. Die Fütterung zielt hier auf Prävention ab, um die Bildung neuer Steine zu verhindern. - Harnröhrenverstopfung (Urethraobstruktion): Der absolute Notfall!
Die Harnröhrenverstopfung ist die wohl dramatischste und lebensbedrohlichste Komplikation bei Harnwegserkrankungen, die vor allem Kater betrifft. Ihre Harnröhre ist im Vergleich zu weiblichen Katzen sehr eng.Hier verlegt ein Pfropfen aus Kristallen, Schleim, Zellen oder kleine Harnsteine die Harnröhre komplett. Die Katze kann keinen Urin mehr absetzen, die Blase füllt sich immer weiter und kann platzen. Die Giftstoffe aus dem Urin gelangen in den Blutkreislauf und verursachen eine lebensgefährliche Vergiftung (Urämie) und Elektrolytstörungen.
Symptome einer Harnröhrenverstopfung sind:
- Häufiges, erfolgloses Aufsuchen der Katzentoilette
- Verkrampfen und Schmerzäußerungen beim Versuch zu urinieren
- Starkes Miauen
- Lethargie, Apathie
- Erbrechen
- Schmerzhafter, harter Bauch (prall gefüllte Blase)
Wenn du diese Symptome beobachtest, ist sofortiger Tierarztbesuch unerlässlich! Es ist ein absoluter Notfall, der umgehend behandelt werden muss, um das Leben deiner Katze zu retten. Die Tierärztin oder der Tierarzt muss die Harnröhre wieder freilegen und den Urin ablassen.
Symptome erkennen: Wenn deine Katze spricht (und du zuhören musst)
Katzen sind Meister im Verbergen von Schmerz und Unwohlsein. Deshalb ist es umso wichtiger, dass du als aufmerksamer Katzenhalter ihre Signale verstehst, auch wenn sie noch so subtil sind. Bei Harnwegsproblemen gibt es typische Anzeichen, die dir zeigen: Hier stimmt etwas nicht!
Achte auf folgende Veränderungen im Verhalten deiner Katze:
- Häufiges Wasserlassen (Pollakisurie): Deine Katze geht plötzlich viel öfter auf die Toilette als gewohnt, aber es kommen oft nur kleine Mengen Urin. Sie rennt vielleicht immer wieder zum Klo oder hockt lange Zeit in der Box.
- Schmerzhaftes Wasserlassen (Dysurie): Beim Urinieren miaut deine Katze schmerzvoll, presst stark oder du siehst, wie sie sich krümmt. Manchmal zittert sie dabei sogar.
- Blut im Urin (Hämaturie): Ein erschreckendes, aber klares Zeichen. Der Urin kann leicht rosa, rötlich oder sogar bräunlich aussehen. Manchmal siehst du nur kleine Blutstropfen in der Katzentoilette oder an der Katze selbst.
- Unsauberkeit/Urinieren außerhalb der Katzentoilette: Deine Katze hat nie Probleme mit der Toilette gehabt, pinkelt aber plötzlich an ungewohnte Orte – ins Bett, auf den Teppich oder in die Badewanne. Das ist kein Protest, sondern oft ein Zeichen dafür, dass sie Schmerzen beim Urinieren mit der Katzentoilette verbindet oder es einfach nicht mehr bis dorthin schafft.
- Lecken am Genitalbereich, Miauen auf Toilette: Ein übermäßiges Lecken am Bauch oder im Genitalbereich kann auf Schmerzen oder Juckreiz hinweisen. Auch wenn deine Katze auf der Toilette unruhig hin und herläuft oder kläglich miaut, sind das deutliche Warnsignale.
- Lethargie, Appetitlosigkeit (bei schweren Fällen): Diese Symptome treten meist auf, wenn die Harnwegserkrankung bereits weit fortgeschritten ist oder es sich um einen Notfall wie eine Harnröhrenverstopfung handelt. Die Katze wirkt schlapp, zieht sich zurück, frisst nicht und kann sogar erbrechen.
Wichtig: Wenn du eines oder mehrere dieser Symptome beobachtest, zögere nicht! Gerade bei Katern ist die Harnröhrenverstopfung ein absoluter Notfall. Jede Minute zählt, denn sie kann schnell lebensbedrohlich werden. Aber auch bei anderen Anzeichen ist ein schneller Tierarztbesuch wichtig, um die genaue Ursache zu finden und die richtige Behandlung einzuleiten. Deine Katze „spricht“ auf ihre Weise – es liegt an uns, zuzuhören und zu handeln.

Was du als Halter aktiv tun kannst (Ernährung im Mittelpunkt)
Die gute Nachricht ist: Auch wenn Harnwegserkrankungen knifflig sein können, hast du als Halterin enormen Einfluss darauf, wie gut es deiner Katze geht. Dein Einsatz kann den Unterschied machen – und die Ernährung spielt dabei eine zentrale Rolle.
Fazit: Vorsorge ist der beste Schutz für Blase (und Nieren)
Wir sind am Ende unserer Reise durch die Welt der Katzen-Harnwege angekommen, und eines ist hoffentlich glasklar geworden:
Vorsorge ist der beste Schutz! Die Gesundheit der Blase und Nieren deiner Katze ist kein Zufall, sondern liegt maßgeblich in deinen Händen.
Die Macht der richtigen Fütterung
Du hast jetzt verstanden, warum unsere Katzen mit ihren „Wüsten-Nieren“ so anfällig sind, wenn sie nicht genug Flüssigkeit bekommen. Die Macht der richtigen Fütterung kann hier Wunder wirken. Eine Umstellung auf hochwertiges Nassfutter, Barf oder selbst gekochte Mahlzeiten, das den natürlichen Wasserbedarf deckt, ist der wichtigste und effektivste Schritt, den du für die Harn- und Nierengesundheit deines Lieblings tun kannst. Jede Mahlzeit kann so zu einem aktiven Beitrag für ein langes, gesundes Katzenleben werden. Aber auch Trinkanreize und ein gutes Stressmanagement spielen eine entscheidende Rolle.
Ein Plädoyer für ein gesundes Katzenleben
Harnwegserkrankungen können schmerzhaft, frustrierend und im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein. Doch das Wissen, das du jetzt hast, gibt dir die Möglichkeit, frühzeitig zu handeln und vorzubeugen.
Es ist ein Plädoyer für ein artgerechtes Katzenleben, das die physiologischen Bedürfnisse unserer Vierbeiner respektiert.
Deine Katze verdient den besten Schutz – und den kannst du ihr mit dem Inhalt ihres Napfes geben.
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Pet Advice – Ernährungsberatung für Hund & Katze
Iris Gunzenhauser
