Übergewicht beim Hund

Ursachen, Folgen und wie du deinem Vierbeiner helfen kannst

Übergewicht beim Hund ist ein weit verbreitetes Problem. Studien zeigen, dass fast jeder zweite Hund in Deutschland zu viele Kilos auf den Rippen hat. Was oft „nur ein bisschen Speck“ scheint, kann ernsthafte Folgen für Gesundheit und Lebensqualität haben. Doch keine Sorge: Mit dem richtigen Wissen und einem klaren Plan kannst du deinem Hund helfen, gesund abzunehmen.

Tierisch gut informiert 

Übergewicht beim Hund ist längst keine Seltenheit mehr. Viele Vierbeiner tragen zu viele Kilos mit sich herum. Aber jedes zusätzliche Gramm belastet Gelenke, Herz und Stoffwechsel und kann die Lebenserwartung deutlich verkürzen. Erste Anzeichen sind nicht immer leicht zu erkennen, aber mit dem richtigen Wissen kannst du schnell handeln. Hier erfährst du, wie du Übergewicht erkennst, welche Ursachen dahinterstecken und wie du deinem Hund Schritt für Schritt zurück zu mehr Lebensqualität verhilfst.

Ernährung für den Hund bei Krankheit und Darm Problemen in der Region Esslingen

Iris Gunzenhauser
Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen

Inhaltsverzeichnis

Woran erkennst du Übergewicht beim Hund?

Oft schleicht sich das Übergewicht beim Hund langsam ein, es ist nicht immer leicht, es sofort zu erkennen – vor allem, wenn man den Hund täglich sieht.
Ein paar Anhaltspunkte:

  • Taille: Von oben sollte dein Hund eine sichtbare Taille haben. Ist er eher „tonnenförmig“, liegt Übergewicht nahe.

  • Rippen: Mit leichtem Druck sollten die Rippen leicht tastbar sein, ohne dass sie sichtbar hervorstehen.

  • Bewegung: Übergewichtige Hunde sind oft schneller erschöpft, weniger aktiv oder neigen zu Atemproblemen.

Typische Ursachen für Übergewicht

Übergewicht kann viele Ursachen haben, diese können sowohl fütterungsbedingt wie auch krankheitsbedingt sein.

einige krankheitsbedingte Ursachen

  • Fehlfunktion der Schilddrüse oder Nebenniere
  • Diabetes in frühem Stadium
  • Störungen des Hormonstoffwechsels
  • Gelenkerkrankungen (Arthrose, Arthritis, Dysplasie, etc.)

einige fütterungsbedingte Ursachen

  • zu energiereiche Fütterung im Welpen- und Junghundealter
  • zu hohe Energieaufnahme
  • zu große Futtermenge
  • zu viel „Nebenher“
  • falsche Futterzusammensetzung, Nährstoffmängel
  • fehlende Bewegung

Weitere Ursache

  • Zuchtform / Genetik (z.B. Labrador, Beagle, Basset, Spaniel, etc.)
  • Kastration
  • altersbedingter, niedriger Energieverbrauch
     
Pet Advice - Iris Gunzenhauser Ernährungsberatung für Hunde und Katzen im Kreis Göppingen

Nimm Übergewicht bitte sehr ernst und setze alles daran dieses abzubauen. Dein Tier wird es dir mit einem gesünderen und längeren Leben danken.
Ist aufgrund der Futtermenge die dein Tier erhält, bestehendes Übergewicht nicht wirklich nachvollziehbar, sollte der nächste Gang immer zum Tierarzt sein. Dieser sollte zunächst abklären ob ein gesundheitliches Problem vorliegt welches dann zunächst behandelt werden muss. Liegt es jedoch eindeutig an der Futtermenge kann mit der Reduktions-Diät begonnen werden.

Welche Folgen hat Übergewicht beim Hund?

Übergewicht ist keine „Kleinigkeit“, sondern ein ernstes Gesundheitsrisiko. Bereits bei 10% – 20% Übergewicht steigt die Gefahr massiv Herz-, Lungen-, Gelenkerkrankungen oder auch Diabetes zu entwickeln. Das Narkoserisiko steigt, es kann zu Komplikationen bei Geburten kommen, sowie die Entstehung von Krebs wird begünstigt.

Übergewichtige Tiere haben zudem eine deutlich verkürzte Lebenserwartung. Sie büßen durchschnittlich 10% – 12% ihres Lebens ein. Das wären bei einem Hund mit einer Lebenserwartung von 12 – 14 Jahren immerhin 1,4 bis 1,68 Jahren was er an Lebenszeit verlieren würde. Normalgewichtige Tiere sind generell aktiver, aufmerksamer, haben mehr Freude an Bewegung und ein stärkeres Immunsystem.

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Gesund abnehmen – so geht´s

Futtermenge überprüfen

  • Berechne den täglichen Energiebedarf (individuell nach Gewicht, Aktivität, Alter).
  • Passe die Futtermenge an – auch Leckerli zählen dazu.

Lass am besten eine Rationsüberprüfung machen, denn auch bestimmte Nährstoffmängel können für Übergewicht mit verantwortlich sein, da sie den Stoffwechsel „lahmlegen“ können.

Wähle eine natürliche Fütterung

Viele Fertigfutter enthalten Zutaten und Zusätze, die den empfindlichen Organismus deines Tieres belasten können.

Füttere deinen Hund am besten mit frischen, natürlichen Zutaten – ganz ohne versteckte Zusätze.
Natürliche Fütterung statt Fertigfutter – aus gutem Grund

Leckerli bewusst einsetzen

Trockenfutter / getrocknete Kausnacks / Leckerli

Die Hauptursache bei fütterungsbedingtem Übergewicht sind Trockenfutter, getrocknete Kausnacks, Denta-Sticks, Schleckpasten oder was es sonst noch so alles gibt.
Wiege einmal jede Art von Kausnacks, Leckerli oder auch Trockenfutter ab, du wirst sehen wie schnell man sich hier mit der Menge verschätzt.
Bedenke, dass ca. 30g getrocknetes Fleisch in etwa 100g frischem Fleisch entspricht.
Eine kleine Rechnung zur Verdeutlichung der Energiedichte:
Ein getrocknetes Schweineohr mit ca. 50gr hat ca. 215 kcal.
Dieses eine Ohr würde bei einem 10 kg Hund bereits 40% seines Tagesbedarfs an Energie decken.

Mehr Bewegung einbauen

  • Regelmäßige Spaziergänge, Spiele und Trainingseinheiten.
  • Bei sehr übergewichtigen Hunden: Schonend starten (z. B. kurze Runden, Schwimmen).

Vom SITZ ins PLATZ ins STEH

Beginnen mit 5 Wiederholungen, 1 – 2x täglich
Steigere die Wiederholungen langsam auf 20 – 30x , 1 – 2x täglich

Passen Dich mit der Steigerung der Geschwindigkeit deines Hundes an.

Gehe lieber öfters am Tag kleine Runden laufen anstatt einmal am Tag eine große Runde zu drehen.

Regelmäßige Gewichtskontrolle

  • Einmal pro Woche wiegen und Fortschritte dokumentieren.
  • Kleine Schritte motivieren – sowohl dich als auch deinen Hund.

„Nulldiäten“ sind für Hunde ungeeignet und nur bei stationärer Aufnahme mit entsprechender ärztlicher Versorgung möglich. Allerdings ist diese Art der Gewichtsabnahme weder nachhaltig, noch gesund.

Der Gewichtsverlust sollte langsam von statten gehen und wöchentlich bei ca. 1% – max. 2% des Körpergewichts liegen. Eine zu schnelle Gewichtsabnahme führt zum Abbau von Muskulatur, die allerdings für einen höheren Grundumsatz dringend benötigt wird.

Anmerkung: Hunde nehme zu Beginn einer Diät oft wenig ab, reagieren dann aber meist mit einer schnelleren Gewichtsabnahme.

Geeignete Leckerli zum Abnehmen

Kalorienarme Leckerli und Gemüse zum Abnehmen für Hunde als gesunde Alternative zur Gewichtsreduktion.

Gesunde Leckerli die bedenkenlos gefüttert werden können (natürlich in Maßen):

  • Karottenwürfel
  • Apfelwürfel
  • Käsestückchen (abgewogen und mit in den Ernährungsplan eingerechnet)

Ein kleiner Tipp um Karotten- und Apfelwürfel für den Hund attraktiver zu machen:
Schneide Karotten und Apfel in kleine Stückchen und lege diese in einer Dose oder Tüte zusammen mit einer Scheibe Speck über Nacht in den Kühlschrank. So nehmen die Würfel den Geschmack des Specks an. Zum Füttern Speck bitte entfernen J

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