Tipps & Wissenswertes
Alles rund um Tierernährung & -gesundheit
Hier dreht sich alles um die Fütterung, Gesundheit und vieles mehr!
Du hast Fragen? Melde dich gerne bei mir 😊
Fütterungsarten im Überblick
Barf, selber kochen, Trockenfutter, Nassfutter
Irgendwie habe ich den Anschein, das unsere Tiere immer kränker werden, vor allem schon viele sehr junge Tiere haben teils massive gesundheitliche Probleme. Wenn man sich die Entwicklung seit Einführung der Fertigfutterindustrie vor ca. 40 – 50 Jahren anschaut, ist ein klarer Trend zu erkennen. Wie auch bei uns Menschen nehmen die sogenannten „Zivilisationskrankheiten“ ständig zu. Unsere Haustiere, nicht nur unsere Hunde und Katzen, leiden immer häufiger an:
- Magen-Darm-Erkrankungen (bereits Welpen)
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Diabetes
- Leber- und/oder Nierenerkrankungen
- Bauchspeicheldrüsenentzündungen
- Allergien / Unverträglichkeiten
- Juckreiz, Hauterkrankungen
- Wachstumsstörungen
- Gelenkprobleme
- etc.
Diese Liste ist mit Sicherheit nicht vollständig und soll auch nur einen kleinen Überblick geben. Auch möchte ich auf keinen Fall behaupten das alles nur auf die Fütterung zurückzuführen ist, es spielen mit Sicherheit weit mehr Faktoren eine Rolle. Aber man kann mit einer artgerechten, gesunden Ernährung viele Erkrankungen vermeiden und/oder lindern bzw. deren Verlauf abschwächen oder teilweise sogar aufhalten.
Fütterungsarten im Überblick / Vor- und Nachteile
Trockenfutter
Die wohl einfachste Fütterungsart, Tüte auf, rein in den Napf und fertig.
Ein großes Problem beim Trockenfutter ist u.a. der geringe Feuchtigkeitsgehalt. Trinkt das Tier dabei zu wenig, entzieht das Futter dem Körper sehr viel Feuchtigkeit was zu einer dauerhaften Dehydrierung des Körpers und damit zu einer starken Belastung für den gesamten Organismus führt. Auch die vielen verschiedenen Inhaltsstoffe führen oft zu einer Überlastung des Immunsystems, welche Allergien und Unverträglichkeiten begünstigten können. Durch den hohen Kohlenhydratgehalt reagieren zudem viele Tiere mit Verdauungsproblemen wie Durchfall, Blähungen, Bauchschmerzen oder Übersäuerung. Auch kann Trockenfutter Übergewicht fördern, da es sich um ein Konzentrat handelt und hier sehr schnell zu viel gefüttert wird.
Vorteile von Trockenfutter
- lange Haltbarkeit
- einfache Handhabung
- preisgünstig
- große Auswahl
Nachteile von Trockenfutter
- geringer Feuchtigkeitsgehalt
- stark verarbeitet
- hoher Stärke-/Kohlenhydratgehalt
- meist unklare Deklaration der Inhaltstoffe
- sehr viele verschiedene Inhaltsstoffe
- erhöhtes Risiko für Übergewicht
- erhöhtes Risiko für Magendrehung
- Futtermilben (Achtung: Allergiker)
Nassfutter
Auch hier hat man oft das Problem mit ungenauen Deklarationen. Bei vielen Nassfuttern ist es nicht ersichtlich welche Mengen von was wirklich enthalten ist. Bei “hochwertigen” Futtersorten die “ohne Zusatzstoff” beworben werden fehlen manchmal Zusätze wie Jod, Vitamin D oder Omega 3 Öle, etc.
Eins haben jedoch alle Fertigfutter, ob Dose oder Trockenfutter, gemeinsam. Es ist so gut wie unmöglich in dem Dschungel der Deklarationen sagen zu können was wirklich im Futter enthalten ist.
Vorteile von Nassfutter
- wird meist gerne gefressen
- einfache Handhabung
- hoher Feuchtigkeitsgehalt
- meist geringerer Kohlenhydratanteil
- große Auswahl
Nachteile von Nassfutter
- schnellere Verderblichkeit nach dem Öffnen
- relativ teuer (je nach Qualität)
- oft unklare Deklaration (geschlossene/halboffene Deklaration)
- oft ungenügende Deckung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen
- sehr unterschiedliche Qualität
- viel Müll
- enthalten oft Bindemittel die nicht vertragen werden
BARF
Barf bedeutete so viel wie „Born Again Raw Feeders“ (wiedergeborene Rohfütterer) oder auch „Bones and Raw Foods“ (Knochen und rohes Futter). Die Zusammensetzung orientiert sich am Aufbau eines potentiellen Beutetieres. Dafür werden als Komponenten Muskelfleisch, Innereien, Knochen, etwas Gemüse und Obst verwendet sowie einige weitere Ergänzungen wie Seealgenmehl und verschiedene Öle.
Zu Vorsicht und Sorgfalt wird bei Rohfütterung mit Kleinkindern, älteren Personen, chronisch Kranken oder immunschwachen Personen im Haushalt geraten.
Vorteile von Barf
- Einfluss auf alle Futterbestandteile
- individuelle Zusammenstellung
- unverarbeitete, naturbelassene Nahrungsbestandteile
- guter Zahnreinigungseffekt
Nachteile von Barf
- zeitaufwändiger
- ausreichendes Wissen zwingend erforderlich
- teurer als eine Fütterung mit Trockenfutter
- Akzeptanz/Verträglichkeit
- Hygiene ist ein sensibles Thema
- Kühlmöglichkeit, z.B. größere Gefriertruhe erforderlich
Kochen
Beim Kochen sollte auf eine schonende Zubereitung geachtet werden um Nährstoffverluste so gering wie möglich zu halten. Sehr gut eignet sich das garen im Römertopf oder Slowcooker.
Kochen ist eine sehr gute Alternative für Senioren die eine Rohfütterung schwer bzw. nicht vertragen, bei diversen Erkrankungen, bei mäkeligen sowie Tieren mit chronischen Magen-/Darmproblemen.
Vorteile von gekochten Rationen
- Einfluss auf alle Futterbestandteile
- individuelle Zusammenstellung
- wenig verarbeitete Nahrungsbestandteile
- hohe Verdaulichkeit / Verträglichkeit
- geringe Keim-/Vieren-/Bakterienlast
Nachteile von gekochten Rationen
- zeitaufwändiger (kochen)
- ausreichendes Wissen zwingend erforderlich
- ohne Zusätze keine bedarfsdeckende Fütterung möglich
- teurer als eine Fütterung mit Trockenfutter
Was ist nun das richtig für dein Tier (und dich) ?
Das kann man pauschal nicht beantworten. Es gibt kein richtig oder falsch. Es kommt auf viele Faktoren an wie z.B. die Zeit und Lust zur Vorbereitung des Futters, die Bedürfnisse des Tieres, der Gesundheitszustand, und vieles, vieles mehr. ABER man kann aus jeder Fütterungsart das „Beste“ für sein Tier herausholen.
Du bist überforderter mit dem angebotenen Futtermitteln? Weißt nicht ob du doch barfen oder selber kochen sollst? Oder vielleicht doch eine Mischfütterung? Melde dich sehr gerne bei mir, gemeinsam werden wir die richtige Fütterung für dein Tier und dich herausfinden. Ich freue mich auf deine Nachricht 😊
Warum eine Rationsüberprüfung so wichtig ist
Egal ob bei Barf, selbst gekochten Rationen oder Fertigfutter.
Hier einmal zwei verschiedene Rationsüberprüfungen als Beispiel meiner Beratungen, um die Wichtigkeit einer ausgewogenen Futterzusammenstellung zu verdeutlichen. Einmal eine Barf Ration, ohne Zusätze und als zweites Bespiel, eine Berechnung eines hochwertigen Nassfutter in Bio-Qualität betitelt als Alleinfuttermittel und beworben mit dem Hinweis “ohne künstliche Zusatzstoffe”.
Die Überprüfung der Barf Ration ohne Zusätze
Die Aufteilung erfolgte richtig nach dem Barf-Prinzip mit 80% tierisch und 20% pflanzlich. Die Mengenaufteilung der einzelnen Komponenten von Muskelfleisch, Knochen, Innereien und Gemüse/Obst waren ebenso in Ordnung.
Hier fehlen wichtige Nährstoffe wie Jod, Vitamin D, Fettsäuren, es besteht ein leichter Mangel an Magnesium, Kupfer, Zink, Mangan sowie Vitamin E.
Überprüfung eines hochwertigen Bio-Nassfutter
Kürzlich hatte ich einen Rationsüberprüfung für einen Hund der mit Nassfutter gefüttert wurde. Das Futter war in Bio-Qualität, deklariert als Alleinfuttermittel und beworben mit dem Zusatz „ohne künstliche Zusatzstoffe“ Auch hier zeigen sich teils starke Mängel in der Nährstoff- und Mineralversorgung.
- Mangel an Omega 3 Fettsäuren = Hautentzündungen, Wundheilungsstörungen, Haarausfall, Wachstumsstörungen, u.v.m.
- Mangel an Jod = Schilddrüsenunterfunktion, Haarausfall, Wachstumsstörungen, Fruchtbarkeitsstörungen, Haut- Fellprobleme, u.v.m.
- Mangel an Magnesium = Muskelkrämpfe, Muskelzittern, u.v.m.
- Mangel an Vitamin D = Rachitis (Wachstum), Knochenerweichung, u.v.m.
Es muss beachte werden das Nährstoffe sich gegenseitig beeinflussen, d.h. sie konkurrieren miteinander. Ein Ungleichgewicht beeinträchtigt oder behindert die Aufnahme gegenseitig, so kann es zur Komplexbildung kommen, welche eine Aufnahme unmöglich macht. Dabei können teilweise Mängel entstehen obwohl augenscheinlich ausreichend Nährstoffe im Futter vorhanden sind. Es liegt also meist nie an einem Nährstoff alleine.
Du möchtest die Fütterung von deinem Tier auch überprüfen lassen? Prima, melde dich sehr gerne bei mir 😊
Erste Hilfe bei Durchfall
Jeder Hundehalter kennt es, mindestens einmal im Leben (eher häufiger) leidet der Hund einmal unter Durchfall. Oft sind einem Ursachen dafür selbst klar, wie z.B. trinken von zu kaltem Wasser aus Bächen oder Pfützen, schneefressen, fressen von Unrat oder Verdorbenem, etc.
Meist legt sich hier der Durchfall nach ein paar Tagen Schonkost von ganz alleine wieder.
Kommt der Durchfall jedoch regelmäßig vor, ist die Ursache nicht ersichtlich, ist der Kot mit Schleim überzogen oder gar blutig sollte eine genaue Ursachenforschung betrieben werden. Der erste Gang sollte hier immer zum Tierarzt führen um eventuelle Krankheiten, Infektionen oder Fremdkörper auszuschließen.
Ursachen für Durchfall
- Fütterungsfehler
Ungeeignete oder verdorbene Futtermittel, Fehler in der Futterzusammenstellung, zu schnelle Futterumstellung, zu viele bindegewebshaltige Kauartikel oder eine Überfütterung. - Infektionen durch
Bakterien, Viren oder Parasiten - Medikamente wie Antibiotika, Kortison, etc.
- Allergien/Unverträglichkeiten
Hat dein Hund eine Unverträglichkeit oder gar eine Allergie auf bestimmte Lebensmittel kommt es unweigerlich immer wieder zu Durchfall. Auch weitere Symptome wie Juckreiz, Ohrenentzündungen kommen hier meist dazu. - Giftstoffe durch die Aufnahme giftiger Pflanzen, Insektizide, Trinken aus bakteriell verseuchten Pfützen (Botulismus), etc.
- Stress
Ob positiver Stress mit viel Aktion und Spiel, das erkunden neuer, ungewohnter Umgebungen oder negativer Stress ausgelöst durch einen Tierarztbesuch, einen Umzug oder ein stressiger Tag wie z.B. Silvester kann bei Hunden zu Durchfall führen. Leidet dein Hund also unter Durchfall lasse mal den Tag oder die Tage zuvor Revue passieren. Vielleicht hast du dann schon die Erklärung gefunden. - Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes wie Gastritis, IBD, Kolitis
- Erkrankungen außerhalb des Magen-Darm-Traktes wie z.B. Niereninsuffizienz, Pankreatitis, Lebererkrankungen, Schilddrüsenerkrankung, etc.
Symptome und ihre Zuordnung
Plötzlich auftretender Durchfall
ohne weitere begleitende Symptome, der nach 1-2 Tagen abklingt. Hier ist die Ursache vermutlich ein Fütterungsfehler, die Aufnahme verdorbener Nahrungsmittel, Stress, etc.
Durchfall begleitet durch weitere Symptome
wie Erbrechen, Fieber, Mattheit. Hier ist die Ursache vermutlich eine Infektion oder eine Vergiftung.
Durchfall, der allmählich beginnt
und sich dann häufiger zeigt und/oder chronisch wird. Hier könnte eine Insuffizienz der Verdauungsorgane (z. B. Bauchspeicheldrüse, Leber), entzündliche Erkrankungen (z. B. IBD, Kolitis), Allergie oder Unverträglichkeit vorliegen.
Erste Hilfe Maßnahmen bei Durchfall
Natürliche Mittel können in einigen Fällen dazu beitragen, Durchfall zu lindern, sollten aber nicht als Ersatz für tierärztliche Betreuung gesehen werden.
- Fasten? (max. 12 – 24 Stunden)
Hier solltest du deinen Hund beobachten. Einige Hunde kommen mit Fasten gar nicht klar. Wenn dein Hund Appetit zeigt kannst du ihm über den Tag verteilt mehrere kleine Portionen Schonkost anbieten.
Achte zusätzlich darauf das dein Hund genügend trink, abgesehen davon ob er fressen möchte oder nicht. - Schonkost
Eine Schonkost bestehend aus gekochtem, fettarmem Muskelfleisch plus Haferschleim,
Reis Congee oder Moro´sche Karottensuppe kann den Magen-Darm-Trakt beruhigen. - Kamillentee
- Kamillentee hat beruhigende Eigenschaften und kann dazu beitragen, den Magen-Darm-Trakt zu entspannen.
Bereite den Kamillentee zu und lasse ihn abkühlen. Kleine Hunde erhalten 1-2 Teelöffel, mittlere Hunde 1 – 2 Esslöffel und große Hunde 2 – 4 Esslöffel pro Tag. Du kannst den Tee direkt ins Futter geben oder ins Trinkwasser.
ACHTUNG: versuche es zunächst mit einer kleinen Menge ob dein Hund den Kamillentee verträgt.
Welche Futtermenge?
Da dein Hund während der Schonkost keine weiteren Leckerlis oder Kauartikel bekommen sollte, kannst du die Futtermenge etwas höher ansetzten als normal.
Das bedeutet je nach Hundegröße erhalten kleine Hund ca. 5%, mittlere Hunde 4% und große Hunde ca. 3% Futtermenge vom Körpergewicht.
Für einen Hund mit 20kg Körpergewicht könnte eine Schonkost so aussehen:
3% Futtermenge von 20kg = 600g
Beispiel 1 / Schonkost mit Reis
Aufteilung 60% tierisch + 40% pflanzlich
360g* mageres Fleisch (z.B. Hühnchen, Pute oder Rind)
240g** sehr weich gekochter Reis (am besten zubereitet als Reis Congee)
Beispiel 2 / Schonkost mit Moro´sche Karottensuppe
Aufteilung 60% tierisch 40% pflanzlich
360g* mageres Muskelfleisch (z.B. Hühnchen, Pute oder Rind)
400 – 600 ml Moro´sche Karottensuppe
Diese Futtermenge erhält dein Hund auf mindestens 3 – 4 Portionen pro Tag aufgeteilt.
Füttere am besten zimmerwarm/lauwarm.
Bitte beachten
*das Fleisch im Rohzustand abwiegen und anschließend in wenig Wasser gut durchgaren. Da Fleisch beim Kochen Wasser verliert wiegt es nach dem Kochen natürlich viel weniger. Das Kochwasser nicht wegleeren, diese bitte mit füttern.
** Berechnung der Kohlenhydratmenge: Da Reis, Haferflocken und Co durch kochen ein vielfaches an Gewicht zunehmen entsprechen 20-25g Reis ca. 100g gekochter Reis.
Bei der Berechnung der Futtermenge für deinen Hund kannst du also ca. 1/4 der berechneten Menge als Rohware verwenden.
Wenn du bei dem Beispiel 2 die Menge der Moro´sche Karottensuppe rechnest fällt dir sicher auf das die Menge viel mehr ist als die angegebenen 40% der Futtermenge. Dies ergibt sich aus dem hohen Wassergehalt mit dem die Suppe zubereitet wird.
Von der Moro´schen Karottensuppe kannst du deinem Hund ca. 20ml – 30ml pro kg Körpergewicht pro Tag geben.
Dies ist nur zwei Bespiele wie eine Schonkost aussehen könnte. Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten. Hier muss man teilweise versuchen was deinem Hund besser bekommt und schmeckt.
Rezepte zum Ausdrucken
Morosche Karottensuppe
Reis Congee
Haferschleim
Nach der Schonkost?
Wenn es deinem Hund wieder besser geht kannst du von der Schonkost wieder langsam auf sein gewohntes Futter umstellen.
Wann sollte man mit Durchfall zum Tierarzt?
Ist das Allgemeinbefinden deines Hundes gut, kannst du 2 – 3 Tage abwarten.
Geh alles etwas ruhiger an und sorge für ausreichend Ruhe. Bereite ihm eine Schonkost zu wie oben beschrieben. Bei einem harmlosen Durchfall ausgelöst durch einen z.B. einen Fütterungsfehler, zu viele Kauartikel, eine zu schnelle Futterumstellung oder die Aufnahme eines verdorbenen Futtermittels verschwindet der Durchfall damit meist von alleine.
Kommen allerdings weitere Symptome wie Erbrechen, Blut im Kot, starke Mattigkeit oder Fieber hinzu sollte selbstverständlich sofort ein/e Tierarzt/Tierärztin aufgesucht werden. Chronischer oder schwerwiegender Durchfall kann auf ernsthafte gesundheitliche Probleme hinweisen, die professionelle medizinische Betreuung erfordern.
Dein Tier leidet auch an wiederkehrendem Durchfall oder sonstigen Verdauungsproblemen und weißt einfach nicht warum? Du hast vielleicht sogar die Diagnose IBD „Inflammatory Bowel Disease“?
Melde dich gerne bei mir, ich helfe dir gerne die richtige Fütterung für dein Tier zu finden und den Magen-Darm-Trakt aufzubauen 😊
Hilfe mein Hund hat GIARDIEN
Giardien, gehören zu den Flagellaten, was soviel bedeutet wie Geißeltierchen. Wie der Name bereits sagt, bewegen sie sich mittels Geißeln fort. Sie haben eine birnenförmige Gestalt mit zwei typischen Kernen die den Anschein eines Augenpaares haben (Zellkerne mit Erbinformationen).
Mit Hilfe ihrer Bauchhaftscheibe sind sie in der Lage sich an der Darmwand des Wirtes festzusetzen. Giardien dringen also nicht in das Gewebe ein, sondern vermehren sich millionenfach auf der Oberfläche der Darmschleimhaut.
Ansteckungsgefahr
Normalerweise sind Hunde recht resistent gegen Giardien, ca. 10% der Hundepopulation ist infiziert. Wenn Hunde ein gutes Immunsystem haben hält es diese in Schach und es kommt zu keinen Symptomen.
Bei jungen, alten oder immunschwachen Tieren kann es aber zu einer Giardiose kommen, das bedeutet das der Befall pathologisch (krankhaft) wird und Symptome auftreten.
Wie kommt es zu einer Infektion?
Giardien lauern fast überall, eine Infektion erfolgt über die Aufnahme von verschmutztem Wasser, Pfützen, Kot oder auch bei direktem Kontakt mit einem infizierten Artgenossen.
Warum kommt es zur Giardiose?
- schwaches Immunsystem (Welpen, kranke Hunde, Senioren)
- mangelhafte Nährstoffversorgung
- Medikamente
- Entwurmung
- Stress (z.B. Umzug, veränderte Routinen, neues Haustier, etc.)
Symptome einer Giardiose
- Durchfall in unterschiedlicher Intensität, teilweise wässrig
- Kot schleimig und/oder blutig
- orange/gelblicher oder grünlicher Kot
- übler Geruch des Kot (süßlich/säuerlich)
- empfindlicher Bauchbereich-/Magenschmerzen
- Darmgeräusche
- Vermehrter Appetit mit Gewichtsabnahme
- Mangelnder Appetit
- Juckreiz
- antriebslos, müde
- teilweise auch Übelkeit / Erbrechen
- Fieber
Ganz typisch ist (zumindest zu Beginn) das sich Durchfallphasen mit Phasen wo der Kot normal ist abwechseln.
Medikamente ja oder nein?
Je nach Schweregrad ist es manchmal erforderlich die schulmedizinische Behandlung zu bevorzugen. Vor allem Welpen und Senioren die durch die verursachten Durchfälle bereits stark geschwächt sind.
Schulmedizinisch wird meistens Panacur (Anthelminthikum/Wurmmittel mit dem Wirkstoff Fenbendazol) und im Anschluss Metronidazol (Antibiotika) gegeben.
Es ist sehr wichtig die Präparate genau nach Vorgabe des Tierarztes anzuwenden. Nicht selten passiert es, dass die Giardien aufgrund von zu kurzer oder falscher Anwendung sehr schnell wieder auftreten, was eine Folgebehandlungen notwendig macht. Dies belastet die Tiere zusätzlich und verursachen eine noch stärkere Schädigungen der Darmwand und Darmflora.
Ist die Darmschleimhaut dann erst einmal so massiv angegriffen, begünstigt dies wiederum eine erneute Ansteckung mit Giardien und/oder anderen Parasiten.
Es entsteht also ganz schnell ein Teufelskreislauf, welcher Dysbiosen, Allergien oder sogar eine geschädigte Bauchspeicheldrüse nach sich ziehen kann.
Bei leichteren „Fällen“ und gutem Allgemeinzustand des Hundes, kann durchaus zuerst ein Versuch gestartet werden die Plagegeister mit der Ernährung und gegebenenfalls naturheilkundlichen Mitteln in den Griff zu bekommen.
Wie sollte die Fütterung während einer Giardiose aussehen?
- Naturbelassenes Futter
- evtl. Schonkost
- bei stark angegriffenem Darm evtl. Morosche Karottensuppe
- Kohlenhydratreduziert (wenig – kein Trockenfutter)
- Kräuter wie z.B. Petersilie, Melisse, Thymian, Majoran oder Oregano
(Vorsicht mit der Dosierung, nur kur-weise anwenden) - Fasern in die Fütterung mit einbauen (Flohsamen, Akazienfasern)
- Kokosfett und Kokosraspel
- Probiotika wie Naturjoghurt, Sauerkraut (Achtung: nicht in akuten Durchfallphasen)
- Tropfen mit Bartflechte und Ringelblume (z.B. Usniotica)
Nach einem Befall, egal ob mit Medikamenten behandelt wurde oder nicht, ist ein gezielter Darmaufbau mit Prä- und Probiotika sowie eine Stärkung des Immunsystem, sehr wichtig.
Giardien sind wahre Überlebenskünstler, achte daher zusätzlich auf folgende Hygienemaßnahmen
- Näpfe mehrmals täglich mit kochendem Wasser reinigen
- Auslaufflächen, Ruheplätze und Spielzeuge, am besten täglich, mit mindestens 60 Grad Celsius Heißdampf behandeln oder möglichst heiß waschen
- abgestandenes Wasser aus Blumentöpfen, etc. von Garten und Balkon entfernen
- Tierkot unverzüglich aus dem Garten entfernen
- Hinterlassenschaften des Hundes auf den Spaziergängen einsammeln und entsorgen um die Ansteckungsgefahr für andere Hunde zu minimieren
Dein Hund oder deine Katze leidet auch immer wieder an Giardien? Du bekommst sie einfach nicht in den Griff?
Melde dich sehr gerne bei mir, zusammen sagen wir den “Biestern” den Kampf an 😄
Hilfe mein Hund hat Würmer, … und jetzt?
Vor allem junge Hunde, deren Immunsystem noch nicht völlig ausgebildet ist, leiden häufiger mal unter einem Wurmbefall, vor allem dann, wenn sie zur Fraktion „Allesfresser“ (Mäuse, Kot, etc.) zählen. Aber auch bei erwachsenen, älteren oder Hunden deren Immunsystem geschwächt ist kommt ein Wurmbefall hin und wieder vor.
Tierärzte empfehlen, den Hund mindestens alle 3 Monate prophylaktisch zu entwurmen.
Aber – ist das wirklich eine gute Idee?
Gegen Wurmbefall beim Hund werden sogenannte Anthelminthika eingesetzt. Hierbei handelt es sich um Nervengifte, welche die Parasiten auf die eine oder andere Art abtöten. Diese enthalten Wirkstoffe wie z.B.
- Pyrantel
wird zur Bekämpfung von Hakenwürmern und Spulwürmern eingesetzt. Es wirkt, indem es die Nerven der Würmer lähmt, was zu ihrer Ausscheidung führt. - Fenbendazol
ist ein Breitbandantihelminthikum, das gegen eine Vielzahl von Darmparasiten wie Hakenwürmer, Spulwürmer, Peitschenwürmer und Bandwürmer wirksam ist. - Milbemycinoxim
ist ein Wirkstoff, der in einigen Entwurmungsmitteln gegen Hakenwürmer, Spulwürmer, Peitschenwürmer und Herzwürmer eingesetzt wird. Es ist oft in Kombination mit anderen Wirkstoffen wie Praziquantel erhältlich. - Praziquantel
ist besonders wirksam gegen Bandwürmer. Es wird häufig in Kombination mit anderen Wirkstoffen verwendet, um eine breitere Palette von Parasiten abzudecken. - Ivermectin
ist ein Antiparasitikum, das gegen verschiedene Arten von Darmparasiten und äußeren Parasiten wie Milben und Zecken wirksam ist.
Nebenwirkungen
Obwohl es immer wieder heißt die Mittel würden nur auf die Parasiten und nicht auf den Organismus des Hundes wirken ist die Liste der Nebenwirkungen alles andere als klein. Zu den „mögliche“ Nebenwirkungen zählen u.a.:
- Allergische Reaktionen
- Entzündungen der Schleimhäute
- Kopfschmerzen
- Benommenheit
- Schwindel
- Müdigkeit
- Krampfanfälle
- Herzrhythmusstörungen
- Magen- und Bauchschmerzen
- Übelkeit
- Erbrechen
- Appetitlosigkeit
- Durchfall
- Juckreiz
- Muskelschmerzen
- Unwohlsein
- Fieber
Beispielbefund
Hier habe ich mal einen Beispielbefund von einem Kunden-Hund von mir,
der regelmäßig (vermutlich ohne das überhaupt ein Wurmbefall vorlag) alle drei Monate
entwurmt worden ist. Er litt an wiederkehrenden Durchfällen, Sodbrennen, Appetitlosigkeit und hatte mattes,
strohiges Fell und einen starken Juckreiz.
Es war überhaupt keine natürliche Darmflora mehr vorhanden. Nach Futterumstellung, einigen
gezielt ausgewählten Präparaten zum Darmaufbau und ca. 6 Monte später waren sämtliche Symptome verschwunden.
Herkömmlichen Entwurmungen sind auch keine Prophylaxe, wie es von einigen Herstellern beschrieben wird. Wenn der Hund heute entwurmt wird, kann er schon morgen wieder Würmer haben.
Hat man einmal angefangen, seinen Hund regelmäßig zu entwurmen, steckt man häufig in einem Teufelskreis. Man entwurmt und sorgt gleich für den nächsten Wurmbefall beim Hund, da die Abwehr durch die Entwurmung immer mehr geschwächt wird, da das körpereigene Immunsystem keine Möglichkeit mehr hat, selbst dagegen anzukämpfen.
Meine Empfehlung
Lass 2 – 4 mal im Jahr eine parasitologische Untersuchung machen um zu testen ob überhaupt ein Wurmbefall vorliegt, bevor du zur “chemischen” Entwurmung greifst ohne das überhaupt ein Befall vorliegt. Dazu kannst du dich sehr gerne bei mir melden, schau dazu gerne in meine Leistungen.
Kann man einem Wurmbefall vorbeugen?
Um Wurmerkrankung beim Hund vorzubeugen, ist das Wichtigste, das Immunsystem von Anfang an zu stärken. Ein gesundes Immunsystem braucht die Möglichkeit, eine gute und gesunde Abwehr zu entwickeln.
Von großer Bedeutung ist auch hier, wie so oft, eine gesunde Darmflora, denn im Darm sitzt nun einmal ein Großteil des Immunsystems. Entwurmungsmittel wie auch Antibiotika z. B. sind ein großer Feind der Darmflora, da sie diese ganz erheblich schädigen. Deshalb sollten sämtliche Medikamente immer eine Art “Notfallmedikament” darstellen und mit Bedacht eingesetzt werden. Leider sind wir davon heute weit entfernt, es wird viel zu schnell zur „Chemiekeule“ gegriffen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, natürlich gegen eine Wurmerkrankung vorzugehen. An erster Stelle steht auch hier wieder, das Immunsystem zu stärken, das ein natürliches Gleichgewicht besteht. Dabei sollten sämtliche Faktoren beachtet werden, die Einfluss nehmen können wie z. B.:
- Die Ernährung sollte so gestaltet werden, dass sie den Hund mit allen wichtigen Nährstoffen ausgewogen versorgt
- Es sollten ausreichend Ballaststoffe enthalten sein, die die Darmflora positiv beeinflussen.
- Schädigende Einflüsse sollten minimiert werden, z. B. welche Medikamente sind wirklich nötig?
- Außerdem kann man es den Würmern ein bisschen ungemütlich machen mit Nahrungsmitteln, die Würmer nicht so mögen
- Stressreduktion, d.h. ein ausgeglichenes Maß an Bewegung, Kopfarbeit und Ruhe sind enorm wichtig. Auch Stress unter mehreren im Haushalt lebenden Hunden/Tieren sollte vermieden werden.
- Kotfressen, Mäuse oder Aas fressen oder auch das Trinken aus “abgestandenen” Pfützen sollte weitgehend vermieden und gegebenenfalls unterbunden werden.
Eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung stärkt das Immunsystem des Hundes und trägt zur allgemeinen Gesundheit bei, was die Widerstandsfähigkeit gegenüber Parasiten erhöhen kann.
- Gemüse und Obst wie Chicorée, Pastinaken, Schwarzwurzeln, Petersilienwurzeln, Löwenzahnblätter, Feldsalat, Karotten, Kürbis, Bananen, Birnen, Beeren, Äpfel
- Kohlenhydratquellen: Haferflocken, Naturreis, Vollkornnudeln, Quinoa, abgekühlte Kartoffeln (resistente Stärke), Topinambur
- Regelmäßig etwas Kokosöl oder auch Kokosraspel ins Futter. Kokosöl stabilisiert das Gleichgewicht zwischen guten und schlechten Mikroorganismen im Darm, die enthaltenen mittelkettigen Triglyceride haben zudem antimikrobielle Eigenschaften. Kokosflocken machen es den Würmern zusätzlich durch ihre „kratzige“ Konsistenz ungemütlich.
- Es gibt verschiedene Kräuter mit wurmwidrigen Eigenschaften wie z.B. Wermut, Oregano, Thymian, Koriander oder Brennnessel. Auch gibt es mittlerweile bereits einige gute Mischungen auf dem Markt (Achtung bei Allergikern).
- Kürbiskerne sind reich an einer Verbindung namens Cucurbitin, welche eine anthelminthische Wirkung und somit zum Einsatz gegen Würmer geeignet sind. Dafür müssen die Kerne gemahlen sein. Du kannst die Kürbiskerne zu einem feinen Pulver zermahlen und deinem Hund regelmäßig eine kleine Menge unter das Futter mischen, um von den entwurmenden Eigenschaften zu profitieren.
- Fermentiertes Gemüse wie Sauerkraut, kann die Darmgesundheit fördern und eine gesunde Darmflora unterstützen.
- Joghurt, Quark und Co. enthalten Probiotika, die die Darmgesundheit fördern können. Diese “guten” Bakterien können das Gleichgewicht der Darmflora unterstützen.
Je hochwertiger und natürlicher du fütterst, desto besser wird das Immunsystem deines Hundes sein.
Manchmal ist es jedoch notwendig zur “chemischen Keule” zu greifen
Bei einem starken Wurmbefall ist es manchmal allerdings notwendig zu einem chemischen Wurmmittel zu greifen, da ein unbehandelter Befall auch gefährlich werden kann. Denke danach jedoch bitte daran einen gezielten Darmaufbau zu starten.
ANMERKUNG
Da es einige Wurmarten gibt die vom Hund auf den Menschen übertragen werden können sollte dieses Thema auf keinen Fall ignoriert werden. Es ist also durchaus wichtig eine regelmäßige Kontrolle durchzuführen. Diese Wurmarten werden als Zoonosen bezeichnet, da sie von Tieren auf Menschen übertragbar sind. Zu den wichtigsten Zoonose-verursachenden Würmern bei Hunden gehören:
- Spulwurm (Toxocara canis)
Die Larven dieser Würmer können beim Menschen Gewebeschäden verursachen, vor allem in Leber, Lunge, Gehirn und Augen. - Bandwurm (Echinococcus spp.)
Der Bandwurm Echinococcus kann Zysten in menschlichen Organen bilden, insbesondere in der Leber und den Lungen, und schwere gesundheitliche Probleme verursachen. - Hakenwürmer (Ancylostoma spp. + Uncinaria spp.)
Diese Würmer können Hautinfektionen beim Menschen verursachen, wenn die Larven durch die Haut eindringen. - Herzwurm (Dirofilaria immitis)
Obwohl Herzwürmer hauptsächlich von Mücken übertragen werden, besteht das Risiko von Menschen, die von infizierten Mücken gestochen werden. Die Würmer entwickeln sich jedoch normalerweise nicht zu erwachsenen Würmern im menschlichen Körper.
Um das Risiko einer Übertragung von Würmern von Hunden auf Menschen zu minimieren, sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:
- regelmäßige parasitologische Untersuchung per z.B. Kotanalyse beim Hund
- eine gute Hygiene, insbesondere das Händewaschen nach dem Kontakt mit Hunden oder deren Kot
- Vermeidung von direktem Kontakt mit Hundekot in öffentlichen Bereichen
Im Falle von Verdacht auf Wurminfektionen bei Menschen sollte sofort ein Arzt konsultiert werden, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu erhalten.
Du möchtest gerne eine Kotanalyse bei deinem Hund machen lassen? Dann gerne hier entlang 😊
Die häufigsten Fehler beim Barf
BARF, wie mittlerweile jeder weiß, steht für “Biologisch Artgerechtes Rohes Futter”. Es bedeutet die Fütterung von rohem Fleisch, Innereien, Knochen, Gemüse und diverse Nahrungsergänzungen. Obwohl es schon recht populär ist passieren immer noch teilweise Fehler bei der Zusammensetzung. Hierbei können im Laufe der Zeit gravierende gesundheitliche Probleme beim Tier entstehen.
Einige der häufigsten Fehler
1. Falsche Zusammensetzung
Ein häufiger Fehler besteht darin, dass die Mahlzeiten nicht ausgewogen sind. Es ist wichtig, die richtige Menge an Muskelfleisch, Innereien, Fett, Gemüse/Obst, evtl. Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen zu berücksichtigen.
2. Fehlende Ergänzungen
Es ist kaum möglich alle Nährstoffe nur mit rohem Fleisch, Innereien, Knochen und Gemüse zu decken. Es ist wichtig, geeignete Nahrungsergänzungsmittel, wie zum Beispiel Omega-3-Öle, hinzuzufügen. Welche Nährstoffe in den jeweiligen Rationen fehlen kommt auf die individuellen Bedarfswerte sowie die Zusammensetzung an.
3. Falsche Knochenfütterung
Ein häufiger Fehler besteht darin die falsche Menge sowie die falschen Knochen zu füttern. Ein zu viel oder zu wenig an Kalzium/Phosphor kann gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit haben, wie z.B. Muskelabbau, Krämpfe, Zahnausfall, Knochen-Demineralisierung, Nierenerkrankungen, Rachitis, und vieles mehr.
4. Zu fettarm füttern
Füttert man z.B. ausschließlich fettarmes Muskelfleisch wie Hühnerbrust, sind die Hunde dazu gezwungen, Energie aus Proteinen gewinnen zu müssen. Für den Organismus ist die Energiegewinnung aus Proteinen jedoch deutlich schwieriger und ineffektiver als aus Fett.
D.h., die tatsächlich gewonnene Energie ist im Vergleich zur aufgenommenen Futtermenge sehr gering.
Ein unerwünschter Nebeneffekt ist, dass bei der Energiegewinnung aus Proteinen relativ viele „Abfallstoffe“ wie Ammoniak bzw. Harnstoff entstehen. Deren Abbau muss über Leber / Nieren erfolgen. Geschieht dies langfristig, kann es zu einer Überlastung der Ausscheidungsorgane kommen.
5. Falsche Futtermenge
Die Menge der Rohfütterung sollte den individuellen Bedürfnissen des Hundes entsprechen, abhängig von Rasse, Alter, Gewicht und Aktivitätsniveau.
Bevor du auf Barfen umsteigst, solltest du dich mit einem Tierarzt oder Ernährungsberater für Hunde beraten, um sicherzustellen, dass die Ernährung den spezifischen Bedürfnissen deines Hundes entspricht.
Es ist wichtig zu betonen, dass Barfen nicht für jeden Hund geeignet ist, und es erfordert Sorgfalt, Forschung und Beratung durch einen Fachmann, um sicherzustellen, dass der Hund alle notwendigen Nährstoffe erhält.
6. Zu schnelle Umstellung
Eine zu schnelle Futterumstellung, vor allem von Trockenfutter gefütterten Hunde, führt häufig zu Magen-Darm-Problemen wie Durchfall, Erbrechen oder Übersäuerung. Gib deinem Hund genügend Zeit sich an die neue Fütterung zu gewöhnen, vor allem führe nicht alle Komponenten auf einmal ein. Beginne mit Muskelfleisch und Gemüse, gib nach und nach Pansen, Innereien und die Ergänzungen dazu. Eine Umstellung kann gut 2 Wochen in Anspruch nehmen.
Wie geht es richtig?
1. Futtermenge für erwachsene, gesunde Hunde
Die Futtermenge wird prozentual zum Körpergewicht (Idealgewicht) berechnet. sie ist immer individuell zu ermitteln, je nach Rasse, Alter und Aktivitätsniveau. Allgemein kann man sich an folgenden Werten orientieren:
- Erwachsene, große Hunde 2-3% Futtermenge vom Körpergewicht
- Erwachsene, mittelgroße Hunde 3-4% Futtermenge vom Körpergewicht
- Erwachsene, kleine Hunde 4-5% Futtermenge vom Körpergewicht
2. Futteraufteilung
BARF ohne Getreide
80% tierischer Anteil / 20% pflanzlicher Anteil
tierischer Anteil
50% Muskelfleisch (15-25% Fettanteil)
20% Pansen/Blättermagen
15% Innereien-Mix (Leber, Niere, Milz, Lunge, Herz)
15% rohe fleischige Knochen (RFK)
pflanzlicher Anteil
75% gemischtes, püriertes Gemüse
25% Obst
BARF mit Getreide
70% tierischer Anteil / 30% pflanzlicher Anteil
tierischer Anteil
50% Muskelfleisch (15-25% Fettanteil)
15% Pansen/Blättermagen
15% Innereien-Mix (Leber, Niere, Milz, Lunge, Herz)
20% rohe fleischige Knochen (RFK)
pflanzlicher Anteil
40% gekochte Kohlenhydrate
40% gemischtes, püriertes Gemüse
20% Obst
Ergänzungen
Welche Ergänzungen letztendlich für deinen Hund notwendig sind kommt auch wieder auf die individuelle Futterzusammenstellung sowie seinen Bedarf an.
Omega 3 Öl
Wird kein Fleisch aus Weidelandhaltung gefüttert sollte immer auch ein Omega 3 Öl wie Lachsöl das Futter ergänzen. Achte beim Kauf auf hochwertige Öle die mit Vitamin E angereichert sind, am besten in Braunglasflaschen. Nach dem Öffnen sollten diese zügig verbraucht und im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Lebertran
Wird kein Vitamin-D-haltiger Fisch wie z.B. Lachs Salm gefüttert muss Vitamin D in Form von Lebertran oder Vitamin-D-Tropfen ergänzt werden. Achtung beim Lebertran, er enthält viel Vitamin A, das bekommt dein Hund schon ausreichend mit der Fütterung von Leber. Um eine Überdosierung zu vermeiden bitte nur so viel füttern wie dein Hund benötigt um den Vitamin-D Bedarf zu decken.
Jod
Als Jodlieferant einet sich hervorragend die Seealge Ascophyllum nodosum. Achte hier auf den jeweiligen Jodgehalt (dies sind sehr unterschiedlich) und berechne die genaue Menge für deinen Hund. Aus Seefisch wie Makrele,
B-Vitamine
Werden keine oder zu wenige Innereien gefüttert kann es notwendig sein B-Vitamine zu ergänzen. Achtung mit Bierhefe bei Allergikern, auch reicht Bierhefe oft nicht aus um den Bedarf an B-Vitaminen zu decken.
Knochenmehl, Eierschale, etc.
Werden keine, zu wenig oder nur weiche Knochen gefüttert muss evtl. Kalzium in Form von Knochenmehl, Eierschale oder Kalziumcarbonat/-citrat zugefüttert werden. Auch hier bitte den jeweiligen Bedarf deines Hundes beachten.
Anmerkung
Alle oben genannten Tipps gelten ausschließlich für erwachsene, gesunde Hunde. Welpen, Senioren oder Hunde mit Erkrankungen haben einen ganz anderen individuellen Bedarf.
Du möchtest gerne einen professionellen Barf Plan um sicher zu sein das die Zusammenstellung stimmt und dein Tier optimal versorgt ist?
Melde dich gerne bei mir 😊
Juckreiz beim Hund
Juckreiz, auch Pruritus genannt, gehört zu einer der quälendsten Empfindungen überhaupt und ist einer der häufigsten Gründe, weshalb Hunde bei einem Tierarzt/Tierärztin vorgestellt werden.
Jeder Hund kratzt oder leckt sich mal. Das gehört zur normalen Körperpflege dazu. Geschieht dies immer mal wieder ist das kein Grund zur Beunruhigung. Zeigt der Hund dieses Verhalten jedoch dauerhaft und zwanghaft spricht das dafür das etwas nicht in Ordnung ist.
Juckreiz selbst ist keine Krankheit, sondern immer ein Symptom. Die Ursache dafür herauszufinden, ist mitunter sehr anstrengend und langwierig, für Mensch und Hund.
ABER, es lohnt sich der Ursache auf den Grund zu gehen. Dein Hund wird es dir danken, wenn Du alles daran legst ihm den Juckreiz zu nehmen.
Einige Gründe für Juckreiz können sein:
- Parasiten wie Flöhe oder Milben
- Flohspeichelallergie
- Hausstaubmilben
- Insektenstiche
- Infektionen mit Pilzen und Bakterien
- Kontaktallergien
- Umweltallergien auf z.B. Pollen oder Gräser
- Nährstoffmängel wie Zink, B-Vitamine, Fettsäuren, usw.
- Unverträglichkeiten oder Allergien auf Nahrungsmittel oder Zusätze im Futter
- Gestörte Darmflora
- Hormonelle Störungen (z.B. Schilddrüsenerkrankung)
- Erkrankungen, z.B. Leber- und Nierenerkrankungen, Diabetes, u.v.m.
- Erkrankungen des Bewegungsapparates
- Stress und/oder Langeweile
Dadurch, dass die Tiere die juckenden Stellen mit Zähnen und Krallen intensiv bearbeiten und die Haut dabei verletzen, kommt es an diesen Stellen oft zu haarlosen Bereichen, Rötungen, Krusten, Kratzspuren, Pusteln oder sogar offenen, nässenden Wunden, die kaum mehr abheilen wollen und sich sehr oft auch entzünden. Auch kann sich die Haut an den betroffenen Stellen verdicken und dunkel verfärben. Oft nutzen dann Bakterien und/oder Hefepilze die Schädigung der Haut aus und infizieren sie. Solch, sogenannten Sekundärinfektionen verstärken den Juckreiz zusätzlich, ein Teufelskreislauf entsteht.
Diagnostik
Am besten arbeitet man sich vom Einfachsten zum Schwierigsten vor.
- Hautdiagnostik
Untersuchung auf Parasiten wie Flöhe oder Milben, sowie Bakterien oder Pilze. Dies geschieht meist durch ein Hautgeschabsel oder eine Abklatschprobe der betroffenen Stellen. - Erkrankungen
Ein besonderes Augenmerk sollte man auf Leishmaniose, Lebererkrankungen, Schmerzen im Bewegungsapparat, Gastritis oder auch hormonelle Erkrankungen (Schilddrüse, Morbus Cushing, Morbus Addison, Diabetes) legen. - Stress
Auch dauerhafter Stress kann Auslöser für Juckreiz sein. Wie sind die Lebensgewohnheiten des Hundes? Liegt eine Unterforderung oder Überforderung vor? Gibt es Stress mit einem zweiten im Haushalt lebenden Hund oder Familienmitglied? Pubertät? Läufigkeit? usw. - Darmflora
Wie sieht es mit der Darmflora aus? Dem Hauptsitz des Immunsystem. Viele Hunde die unter ständigem Juckreiz leiden haben hier ein Problem. - Nährstoffmängel
Schau dir genau an wie das Futter Deines Hundes zusammengesetzt ist. Enthält es alle wichtigen Mineralien, Spurenelemente, Aminosäuren, Fettsäuren, Vitamine? - Allergien / Unverträglichkeiten
Umwelt-Allergiene, Futtermittelallergien und/oder Unverträglichkeiten sind häufige Auslöser für Juckreiz. Als erstes sollte ein Allergietest über das Blut gemachte werden um evtl. Auslöser abzuklären.
Auf jeden Fall sollte bei starkem Juckreiz immer auch eine Ausschlussdiät gemacht werden, um die Lebensmittel auszuschließen die evtl. nicht vertragen werden oder den Juckreiz verstärken.
Linderung der Symptome
Da die Ursachenfindung für den Juckreiz nicht selten sehr lange dauert, kann es während dieser Zeit zuerst einmal notwendig sein, die Symptome durch Medikamente und/oder Salben zu unterdrücken um dem Hund eine Linderung zu verschaffen. Häufig verwendet werden Medikamente wie Cortison, Apoquel oder Cytopoint. Diese Medikamente lindern den Juckreiz effektiv, behandeln jedoch leider nicht die Ursache und sollten daher nur zur vorübergehende Symptomunterdrückung verwendet werden.
Hausmittel gegen Juckreiz
Äußerliche Anwendung
- Kamillentee
Kamillentee enthält Flavonoide und andere entzündungshemmende, beruhigende und heilende Eigenschaften. Angewendet als Auflagen oder Pfotenbad kann er dazu beitragen, entzündliche Reaktionen zu reduzieren, die den Juckreiz verursachen.
Der Tee muss vor der Anwendung abgekühlt sein um Verbrennungen zu vermeiden. Zudem sollte man sicherstellen, dass der Hund nicht allergisch auf Kamille reagiert, also zuerst nur eine kleine Stelle am Hund testen. - Aloe Vera Gel (am besten gekühlt aus dem Kühlschrank) lindert Juckreiz sehr gut. Aloe Vera wirkt entzündungshemmend, antimykotisch und antibakteriell. Das Gel kann man sehr gut auf den Pfoten oder anderen weniger behaarten Körperstellen auftragen.
- Fell-/Haupflegespray
es gibt einige gut wirkende Sprays die speziell für Hunde mit Ekzemen, Juckreiz, und kleinen Entzündungen der Haut entwickelt wurden. Diese Sprays enthalten Stoffe wie z.B. Aloe Vera, Ringelblume oder div. Öle die eine gereizte, trockene Haut beruhigen und somit den Juckreiz lindern können. - Kolloidales Silber
kolloidales Silber ist meist destilliertes Wasser dem kleinste Silberteilchen zugesetzt sind. Es ist ein „natürliches Antibiotikum“, hemmt die Keimbildung und ist entzündungshemmend. In Form von Spray oder Auflagen kannst Du damit wunde Stellen behandeln. - Manuka Honig
Manuka Honig kannst Du zum einen ins Futter geben (Achtung: Allergiker), da es das Immunsystem stärkt. Zum anderen kannst du den Honig auf wunde Stellen auftragen. Sehr gut hilft der Honig bei nässenden, schlecht heilenden Wunden, da der enthaltene Zucker die Stellen schnell austrocknet. Das im Honig enthaltene Methylglyoxal wirkt sogar gegen antibiotikaresistente Bakterien. Sekundärinfektionen können so effektiv vermieden werden.
Innerliche Anwendung
- Öle
Manchmal liegt Juckreiz an einem Fettsäuremangel. Sehr gut für Haut und Fell eignen sich Lachsöl, Borretschöl oder Nachtkerzenöl. Achte bei den Ölen auf qualitativ hochwertige Produkte. - Mineralmoor
Ein Allrounder, wenn es um die Gesundheit von Hunden geht. Mineralmoor enthält eine Vielzahl von Mineralstoffen wie Calcium, Magnesium, Eisen und andere Spurenelemente, die zur Unterstützung der allgemeinen Gesundheit beitragen können. Es unterstützt einen gesunden Magen-Darm-Trakt, entgiftet den Körper, stärkt das Immunsystem, dient der Entspannung und dem Stressabbau und fördert eine gesunde Haut und gesundes Fell und kann somit Juckreiz lindern. - B-Vitamine
B-Vitamine spielen eine entscheidende Rolle im Stoffwechsel und bei verschiedenen Funktionen im Körper. Unter anderem sind sie wichtig für den Energiestoffwechsel, das Nervensystem, das Immunsystem, den Hormonstoffwechsel, die Magen-Darm-Gesundheit sowie für die Fell- und Hautgesundheit. Vor allem Biotin ist essentiell für eine gesunde Haut. Sollte Dein Hund evtl. in diesem Bereich einen Mangel haben lohnt es sich eine Kur mit einem Vitamin-B-Komplex zu starten. - Milchsäurebakterien
Es gibt einige gute Präparate auf dem Markt die speziell für die Darmgesundheit von Hunden entwickelt wurden. Ebenso kannst versuchen etwas Joghurt, Kefir oder Sauerkraut mit in die Fütterung einzubauen, diese enthalten probiotische Bakterien und können dazu beitragen, die Darmflora und somit das Immunsystem zu stärken, welches an einer gesunden Hautfunktion verantwortlich ist.
FAZIT
Alle oben genannten Ursachen und Hausmittel sind nur ein kleiner Auszug von vielen, vielen weiteren Möglichkeiten die für Juckreiz verantwortlich sein können bzw. diesen lindern können. Bitte wende nicht alles auf einmal bei Deinem Hund an. Auch muss nicht alles oben genannte das richtige für deinen Hund sein. Schau Dir die Lebensumstände und die Fütterung genau an. Achte auch darauf, das auf keines der oben genannten Ergänzungen ob innerlich oder äußerlich, die Möglichkeiten einer Unverträglichkeit oder Allergie besteht. Beginne immer mit kleinen Mengen.
Du hast bereits alles versucht und der Juckreiz wird einfach nicht besser? Das ist eine fürchterliche Belastung für dein Tier und dich selber natürlich auch. Gerne helfe ich dir der Ursache auf den Grund zu kommen und diesen dann abzustellen. Das hört sich gut an? Dann melde dich doch einfach mal unverbindlich bei mir 😊
Nierenerkrankungen
Die Nieren haben im Organismus eine herausragende Rolle. Sie kontrolliert die Abgabe von Wasser, Salzen und gelösten Stoffen aus dem Blut und bildet aus ihnen den Urin. Erkrankungen der Niere kommen leider recht häufig vor.
Zu ihren Aufgaben zählen unter anderem
- Filtert Abfallprodukte und giftige Substanzen um diese auszuscheiden. Dazu gehören Stoffwechselprodukte wie Harnstoff, Harnsäure und Kreatinin oder auch Medikamente, Umweltgifte, Schimmelpilze und noch vieles mehr.
- Steuerung des Wasser- und Salzhaushalt des Körpers
- Regulierung des Blutdrucks
- Produktion von Hormonen, welche u.a. die Produktion der roten Blutkörperchen beeinflussen
- Nieren können akut und chronisch erkranken. Wichtig ist, eine schnelle Diagnose, Behandlung sowie eine angepasste Ernährung.
Man unterteilt ganz grob in akute und chronische Nierenerkrankungen.
Akute Nierenerkrankungen durch
- Entzündung / Infektion (Viren, Bakterien, Pilze, u.v.m.)
- Vergiftung (Düngemittel, Frostschutzmittel, Streusalz, Lacke, Farben, u.v.m.)
- Minderdurchblutung (Narkose, Herzerkrankungen, Schock, u.v.m.)
- Harnstauung (Blasen- oder Harnleitersteine)
Bei akuten Nierenerkrankungen treten die Symptome schlagartig auf, sind meist sehr stark ausgeprägt und den Tieren geht es dabei richtig schlecht.
Einig Symptome können sein:
- Futterverweigerung
- Erbrechen
- Durchfall
- Bauchschmerzen
- Ruhelosigkeit
- kaum oder kein Harnabsatz
- Zusammenbruch
Eine akute Niereninsuffizienz ist ein absoluter Notfall der tiermedizinisch betreut werden muss.
Akute Nierenerkrankungen sind grundsätzlich heilbar. Jedoch kommt es hier auf die Schwere des Auslösers, eine schnelle Diagnose sowie die richtige Behandlung an. Auch die Rasse, Grundkonstitution und evtl. auftretende Komplikationen nehmen Einfluss auf deren Verlauf.
Chronische Nierenerkrankungen durch
- Alterung, CNI (chronische Niereninsuffizienz) tritt oft bei älteren Tieren auf
- Genetische Veranlagung
- Durch Infektionen, Vergiftungen kann sich eine CNI entwickeln
- Hypertonie (Bluthochruck)
- Autoimmunerkrankungen
- Morbus Addison
- Herzinsuffizienz
- Diabetes mellitus
- Chronische Harnwegsprobleme
- Falsche Fütterung
Bei einer chronischen Nierenerkrankung entwickeln sich die Symptome langsam und schleichend. Auch zeigen sich veränderte Blutwerte erst, wenn bereits 50 – 70% Nierengewebe zerstört ist.
Einige Symptome können sein:
- vermehrtes Trinken und Urinieren
- Gewichtsverlust
- verminderter oder gesteigerter Appetit
- wiederkehrendes Erbrechen
- neurologische Störungen
- breiiger Kot
- schlechtes Fell
- Müdigkeit und Schwäche
Wie stellt der Tierarzt eine Nierenerkrankung fest?
- Blutabnahme
Bestimmung der Werte Kreatinin, Harnstoff, Phosphat, Natrium, Kalium, Chlorid, rote Blutkörperchen, SDMA und einige mehr. - Urinwerte
wie z.B. das spezifische Gewicht, Proteinausscheidung, UP/C - Blutdruckmessung
Durch eine gestörte Regulation von Elektrolyten, insbesondere von Natrium, kann zu einem Anstieg des Blutdrucks führen. - Ultraschall
Veränderung von Form und Größe
Chronische Nierenerkrankungen sind nicht heilbar!
Die Fütterung ist eine der größten „Stellschrauben“ um den Status Quo zu chronischer Nierenerkrankungen zu erhalten und den Verlauf der Krankheit zu verlangsamen. Da sich, wie bereits erwähnt, Nierengewebe nicht erneuern kann ist daher eine frühe Diagnose und eine dementsprechend angepasste Fütterung sehr, sehr wichtig.
Leider hält sich die Aussage hartnäckig, den Eiweißgehalt des Futters sofort zu senken, da sich die Erkrankung ansonsten verschlimmert und den Verlauf beschleunigen würden. Es ist jedoch mittlerweile mehrfach bewiesen das dies nicht der Fall ist. Der Körper braucht Eiweiß zwingend um Gewebe aufzubauen und zu erhalten, auch das der Nieren.
Viel wichtiger ist es, ab einem bestimmten Schweregrad der Erkrankung, den Phosphorgehalt des Futters zu senken, da die Phosphorausscheidung gestört ist und diese die Nieren extremem belastet.
Grundsätzlich gilt für die Fütterung von chronischen erkrankten Nierenpatienten folgendes
- Eine engmaschige Kontrolle von Blut- und Urinwerten.
- Alle Fütterungsmaßnahmen sollten immer in Abgleich mit den Blutwerten und dem vorhandenen Schweregrad der Symptome erfolgen.
- Das Protein sollte bedarfsdeckend, hochwertig und leicht verdaulich sein. Hierzu zählen u. a. Muskelfleisch, Eier und Milchprodukte.
- Der Phosphorgehalt der Nahrung sollte reduziert werden.
- Erst wenn sich die Symptome und/oder Werte verschlimmern sollte evtl. Protein in der Ration vermindert werden.
- Das Futter sollte unbedingt ausgewogen und nährstoffdeckend sein.
- Eine ausreichende Wasseraufnahme sollte gewährleistet sein.
Im Allgemeinen gilt Ruhe, Vermeidung von Stress, Wasserzufuhr und eine angemessene Nahrung, die das Tier akzeptiert können den Verlauf verlangsamen.
Leidet dein Tier unter einer Nierenerkrankung ist (natürlich neben der tierärztlichen Betreuung) eine angepasste Fütterung das Allerwichtigste.
Du brauchst Hilfe bei der optimalen Zusammensetzung des Futters für deinen Liebling?
Melde dich sehr gerne bei mir 😊
Tierschutzhunde / Auslandshunde
Hunde die aus dem Ausland zu uns kommen haben sehr oft eine sehr schwere, stressige Zeit durchlebt. Neben der langen Reise im Transporter oder Flugzeug zu uns, wurden sie mit vielen Medikamenten behandelt und zuvor teilweise viel zu jung kastriert um überhaupt nach Deutschland ausreisen zu dürfen. Oft sind sie zudem noch unter- und mangelernährt da eine hochwertige Ernährung aufgrund fehlender Mittel oft nicht möglich und umsetzbar ist, ganz abgesehen von Straßenhunden die sich oft monate- oder jahrelang von Abfällen ernährt haben.
Kurz gesagt, neben Angst, Überforderung oder gar Panik sind sie sehr oft in einem schlechten, gesundheitlichen Zustand. Sie haben mattes Fell, schuppige Haut, sind oft zu dünn und viele leiden unter Durchfall.
Gründe für die gesundheitlichen Probleme
- Parasiten
Hunde, die aus bestimmten Regionen oder Tierheimen im Ausland stammen, können Parasiten wie Würmer oder Giardien haben. - Ungewohnte Umgebung und Klima
Der Wechsel in eine neue Umgebung mit unterschiedlichem Klima, Wasser- und Umweltbedingungen, bedeutet Stress für einen Hund. Und dieser Stress wirkt sich ebenfalls negativ auf das Immunsystem und die Verdauung aus. - Unterernährung
Hunde, aus dem Ausland, sind meist über längere Zeit mangel- und unterernährt. - Eine zu schnelle Futterumstellung bei der Ankunft im neuen Zuhause kann zu weiteren Verdauungsproblemen führen.
- Mangelnde tierärztliche Versorgung
In einigen Ländern stehen meist nicht die gleichen tierärztlichen Ressourcen und Standards zur Verfügung wie bei uns in Deutschland. Ein Mangel an angemessener medizinischer Versorgung kann ebenso zu gesundheitlichen Problemen führen. - Medikamentöse Behandlungen
Vor der Ausreise nach Deutschland werden die Hunde entwurmt, mit Parasitenmitteln behandelt, geimpft, erhalten eine Narkose zur Kastration. Und das oft in einem sehr kurzen Zeitfenster. Diese ganzen „Gifte“ stellen neben dem körperlichen und psychischen Stress eine zusätzliche enorme Belastung für den Körper dar. - Stress, Angst, Überforderung
Die Hunde kommen oft aus großen Auffangstationen, Sheltern oder Tierheimen wo sie auf viel zu engem Raum miteinander auskommen müssen. Der Lärmpegel und der Gestank sind teilweise kaum auszuhalten. Das alles führt zu einem schlechten Immunsystem, psychischer Stress macht krank. - Ungewohnte Bakterien und Krankheitserreger
Hunde, die in einem anderen Land aufgewachsen sind, können möglicherweise an Bakterien oder Krankheitserregern gewöhnt sein, die in ihrer neuen Umgebung bei uns nicht vorhanden sind, auch das führt zu Anpassungsschwierigkeiten und somit gesundheitlichen Problemen.
Nicht alle Hunde die aus dem Ausland kommen haben solch starke Probleme. Es gibt auch viele Hunde die sich gut und schnell an ihre neuen Umgebungen anpassen. Tierärztliche Untersuchungen, eine angepasste Fütterung und Geduld sind wichtig, um Hunden aus dem Ausland zu helfen, sich gut in ihrem neuen Zuhause zu integrieren und zu erholen.
Worauf solltest du bei der Fütterung achten?
Da eine Veränderung der Fütterung auch immer Stress für den Körper bedeutet, da sich der Verdauungstrakt umstellen muss, füttere zumindest für die ersten Tage das dem Hund bekannte Futter, auch wenn es sich um das billigste Discounter-Futter handelt, vorausgesetzt das er das Futter auch gerne frisst und gut verträgt.
Manchmal erhält man jedoch keine Angaben dazu was der Hund bisher gefressen hat, dann empfiehlt es sich direkt mit einer selbst gekochten Schonkost zu starten.
Folgendes kannst Du versuchen
- Koche eine Schonkost z.B aus je 1/3 magerem Fleisch (Huhn, Pute, Rind), sehr weich gekochten Kohlenhydraten (Kartoffeln, Reis) und Gemüse
(Moro´sche Karottensuppe, Zucchini) bestehen, auch ein kleiner Anteil Milchprodukte wie Hüttenkäse, Kefir, Naturjoghurt oder Quark kann die Mahlzeit ergänzen. Als Richtwert für die Futtermenge kannst du folgendes rechnen:
2-3 % für große Hunde des Körpergewicht
3–4 % für kleine Hunde des Körpergewicht - Hilf den Körper sich von Giftstoffen zu befreien. Sehr bewährt haben sich u.a. Huminsäure (Mineralmoor), Chlorella oder Spirulina.
- Ein kleiner Löffel Omega 3 Öl wie z.B. Lachsöl mit ins Futter, dies wirkt entzündungshemmend, stärkt das Immunsystem ist gute für Haut und Fell und noch vieles mehr.
Verträgt der Hund das gut kannst Du langsam auf ein hochwertiges Futter umstellen oder noch besser weiter selber für ihn kochen, jedoch bedarfsdeckend mit den notwendigen Nahrungsergänzungen wie Kalzium, Jod, Vitaminen und Ölen.
Oder vielleicht möchtest du auch anfangen zu Barfen? Auch das ist meistens nach angemessener Umstellungszeit kein Problem.
Du hast einen Hund aus dem Tierschutz und brauchst Hilfe? Melde Dich sehr gerne bei mir, ich helfe dir die richtige Ernährung für deinen Schützling zu finden 😊
Übrigens: Auch bei ängstlichen oder aggressiven Hunden lohnt sich immer ein Blick auf die Fütterung. Auch hier kann man einiges bewirken um ein stabiles “Nervensystem” zu schaffen.
Gastritis (Magenschleimhautentzündung)
Endlich Winter, zauberhafte Märchenlandschaft mit Eiszapfen und dem ersten Schnee. Die meisten Hunde lieben ihn. Es ist ja auch zu verlockend, Schneeflocken hinterherzujagen, Schneebälle zu fangen und fressen oder wie ein “Schaufelbagger” durch hohe Schneehaufen zu jagen.
Wir können noch so aufpassen. Manchmal frisst unser Hund einfach zu viel Schnee, da es nur schwer möglich ist das Schneefressen komplett zu unterbinden. Doch leider kann ein zu „viel ganz“ schön auf den „Magen schlagen“.
Aber nicht nur Schnee kann eine Gastritis auslösen. Es gibt noch viele, viele weitere Gründe wie z.B.:
- falsches Futter (falsche Futterzusammensetzung)
- zu kaltes / zu warmes Futter
- zu fetthaltig
- zu viele Kohlenhydrate
- zu viel bindegewbshaltige Futterbestandteile
- stressige Fütterungssituation
- zu große Portionen
- Medikamente
- zu schneller Futterwechsel
- Erkrankungen (Leber, Niere, Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse, etc.)
- psychische Komponente (Leistungshunde, Mehrhundehaushalt, Angsthunde, etc.
- und noch viele, viele weitere Ursachen
Die Schwere der Symptome variieren von Hund zu Hund und hängen unter anderem damit zusammen wie empfindlich der Magen deines Hundes ist, wie viel Schnee er gefressen hat und ob er zudem noch mit Split oder Streusalz verunreinigt war.
Typische Symptome einer Gastritis sind
- Übermäßiges speicheln
- Magen-Darm-Geräusche („Gurgeln“)
- Würgen & Husten
- Appetitlosigkeit
- Bauchschmerzen
- Abgeschlagenheit
- Durchfall (in schweren Fällen blutiger Durchfall)
- Erbrechen (in schweren Fällen blutiges Erbrechen)
- Teilweise auch Fieber
Was kannst Du tun, wenn dein Hund eine Gastritis hat?
Treten die ersten Symptome auf, müssen die gereizten und entzündeten Schleimhäute erst einmal beruhigt werden und Du kannst du folgendes versuchen:
1. Magen-Darm-Schonkost
Koche Fütterungsbedingt deinem Hund eine leichtverdauliche Schonkost bestehend aus je 1/3 magerem Fleisch wie z.B. Huhn, Kartoffeln oder Reis Congee und Morosche Karottensuppe). Füttere das in mehreren kleinen Mahlzeiten über den Tag verteilt. Am besten bei Zimmertemperatur oder lauwarm
2. Viel lauwarme Flüssigkeit
Um eine Austrocknung durch Erbrechen und/oder Durchfall zu vermeiden, achte darauf, dass deinem Hund stets ausreichend frisches Wasser zur Verfügung steht. Das Wasser sollte nicht kälter als Zimmertemperatur sein. Sehr gut eignet sich auch ein kleiner Schuss Knochenbrühe ins Trinkwasser zu geben. Vor allem dann, wenn dein Hund so überhaupt keine Lust hat zu trinken. Auch einige Kräuter wie z.B. Kamille, Fenchel, Anis und Schafgarbe zubereitet als Tee können versucht werden (bitte mit geringen Mengen starten um zu sehen ob dein Hund den Tee verträgt). Den Tee kannst Du direkt ins Futter oder Trinkwasser geben.
Dosierung Tee = 2 – 3 mal täglich erhalten kleine Hunde (bis 5kg) 1 Teelöffel, mittelgroße Hunde (bis 15kg) 1 Esslöffel, große Hunde (bis 30kg) 2 Esslöffel, sehr große Hunde (über 30kg) 3 Esslöffel.
3. Schleimhautschutz
Natürliche Präparate aus z.B. Ulmenrinde können, als Sirup angerührt, dabei helfen die Magenschleimhaut zu beruhigen indem sie sich wie eine Art Schutzschicht über die gereizte Schleimhaut legen. Auch ein frisch gekochter Hafer- oder Leinsamenschleim erfüllt diesen Zweck. Gebe deinem Hund den Schleimhautschutz immer so ca. 15 – 30 Minuten vor dem Fressen.
ACHTUNG:
Zeigt dein Hund jedoch starke Symptome wie blutigen Durchfall, blutiges Erbrechen, starke Abgeschlagenheit oder Fieber oder halten die Symptome trotz der oben genannten Maßnahmen über 2 Tage an oder verschlimmern sich, gehe bitte sofort zum Tierarzt.
Dein Tier leidet auch an Sodbrennen oder sogar einer chronischen Gastritis? Melde dich gerne bei mir, gemeinsam werden wir die Fütterung so anpassen das es deinem Hund bald besser geht. Ich freue mich wenn ich euch helfen kann 😊
Studie über die Fütterung von Hunden
Trockenfutter trifft BARF oder selber kochen
Eine Studie aus dem Jahr 2019 von Helsinki (Finnland) zeigt, dass Welpen, die unverarbeitetes rotes Fleisch, Fisch, Innereien, Eiern, rohen Knochen sowie mit gekochten Kartoffeln, Gemüse und Beeren gefüttert wurden, eine wesentlich bessere Gesundheit aufwiesen als Hundewelpen, die stark verarbeitetes Trockenfutter bekommen haben.
Die Ergebnisse zeigen, dass eine natürlichere Ernährung von Welpen und jungen Hunden ihre Darmgesundheit verbessern und sie vor bestimmten chronischen Erkrankungen schützen könnte. Eine Ernährung, die rohes Fleisch, Innereien, Fisch, Eier, rohe Knochen, gekochte Kartoffeln, Gemüse und Beeren enthält, könnte besser sein als stark verarbeitetes Trockenfutter mit hohem Kohlenhydratanteil und Kauknochen aus Rohhaut, die der Darmgesundheit wenig zuträglich zu sein scheinen.
Es wurden Daten von mehr als 16.000 Angaben von Hundebesitzern im Rahmen einer langjährigen, finnischen Studie ausgewertet. Sie konzentrierten sich dabei auf die Ernährung von Welpen (2 bis 6 Monate alt) und jungen Hunden (6 bis 18 Monate alt) und das Auftreten von Symptomen der chronischen Enteropathie (Krankheiten der Schleimhaut von Magen- und Darmtrakt).
Klassische Kauknochen eher schädlich
Bei den Analysen der Daten stachen zwei Zusammenhänge besonders hervor. Das Risiko von Darmbeschwerden wurde um 33 Prozent reduziert, wenn Welpen mehrmals in der Woche mit rohen Knochen und Knorpel gefüttert wurden. Wenn gelegentlich Beeren verabreicht wurden, ging das Risiko um knapp 29 Prozent zurück.
Laut den Ergebnissen ist es nicht gut für den Darm, häufig Kauknochen aus Rohhaut zur Beschäftigung zu geben. Bei Welpen, die täglich mit diesen stark verarbeiteten Produkten gefüttert wurden, beobachteten die Forscher ein um 117 Prozent höheres Risiko, später an einer entzündlichen Darmerkrankung zu erkranken.
Tierärzte bestätigen Studienergebnisse
Die Tierärzte fanden heraus, dass die Fütterung von unverarbeitetem Futter und Essensresten während der Welpenzeit mit einem rund 22 Prozent reduzierten Risiko für chronische Enteropathie verbunden war. Im Vergleich dazu erhöhte sich das Risiko bei Verwendung von hochverarbeitetem Hundefutter um knapp 29 Prozent.
Bei Junghunden war der Zusammenhang ähnlich. Unverarbeitetes Futter und Essensreste reduzierten das Risiko um knapp 13 beziehungsweise 24 Prozent, während hochverarbeitetes Trockenfutter das Risiko um knapp 15 Prozent erhöhte.
Anna Hielm-Björkman und ihr Team fassen die Ergebnisse ihrer Studie wie folgt zusammen
- Die Fütterung von rohen Knochen und Knorpel sowie von Essensresten und -abfällen während des Welpen- und Junghundealters sowie von Beeren während des Welpenalters ging mit einem geringeren Risiko für die Entwicklung einer chronischen Enteropathie einher.
- Auf der anderen Seite waren die Verabreichung von hochverarbeitetem, kohlenhydratreichem Trockenfutter während des Welpen- und Junghundealters sowie von Hundekauknochen während des Welpenalters signifikante Risikofaktoren für das Auftreten einer chronischen Enteropathie im späteren Leben.
- Frühere Hundeernährung verursachte weniger Krankheiten
In der Vergangenheit bekamen Hunde oft Essensreste, ein paar Brocken frisches Fleisch, Käse und ein Ei. Mit dem Aufstieg der Tierfutterindustrie verlor diese Gewohnheit jedoch an Bedeutung. Die Werbung suggerierte, dass das Fertigfutter alles enthielt, was der Hund benötigte, und machte den Besitzern Angst, dass ihr geliebter Vierbeiner nicht ausreichend versorgt sein könnte, wenn er nur vom Tisch fressen würde.
Der Trend zur Rohfütterung, auch bekannt als “Barfen”, die sich an der Nahrungsaufnahme in der freien Natur orientiert, stellt das krasse Gegenteil von Trocken- und Dosenfutter dar und erfordert viel Aufmerksamkeit von den Besitzern.
Das traditionelle Vorgehen der Großeltern, bei dem Hunde Essensreste bekamen, geriet fast in Vergessenheit. Die Ergebnisse legen jedoch nahe, dass die Großeltern möglicherweise Recht hatten – zumindest, was die Darmgesundheit betrifft.
Siehe Original Studie
https://www.nature.com/articles/s41598-023-27866-z
Senior
Wenn Hunde „ins Alter“ kommen treten meistens auch die ein oder anderen Altersleiden zum Vorschein. Hier ist eine kleine Übersicht der häufigsten auftretenden Probleme von Senioren sowie einige hilfreiche Tipps wie du damit umgehen und deinen Senior in dieser Zeit bestmöglich unterstützen kannst.
Ab wann ist ein Hund alt?
Ab wann ein Hund alt ist bzw. zu den Senioren gehört, lässt sich pauschal nicht beantworten. Dies ist unter anderem abhängig von Rasse, Größe, den bisherigen Lebensumständen sowie dem Gesundheitszustand. Ein grundsätzliches Alter ab wann ein Hund also zum Senior gehört gibt es nicht. Prinzipiell haben große Hunderassen eine kürzere Lebenserwartung als kleine Hunderassen.
Durchschnittliche Lebenserwartung
Kleine Rassen (bis 10kg) 12 – 18 Jahre
Mittlere Rassen (11-25kg) 10 – 14 Jahre
Große Rassen (26-44kg) 8 – 10 Jahre
Riesenrassen (ab 45kg) 6 – 8 Jahre
- Kleine Hunderassen werden älter als große
- Kastrierte Hunde werden durchschnittlich ein Jahr älter aus unkastrierte
- Hunde in ländlich lebenden Bereichen haben eine höhere Lebenserwartung
Etwa ab dem letzten Lebensdrittel spricht man von einem „alten“ bzw. „alternden“ Hund, von da an zählt er quasi zu den Senioren.
Einige typische Alterserscheinungen
- Nachlassendes Sinneswahrnehmungen
- Nachlassende Reaktionen
- grau Schnauze (nicht unbedingt)
- Veränderter Schlaf-Rhythmus
- Zahnstein, Maulgeruch, fehlende oder eitrige Zähne
- Schmerzen im Bewegungsapparat
- Entzündungen
- Nierenschwäche / Leberschwäche
- Herzerkrankungen, Atembeschwerden
- Verdauungsschwäche, Durchfall, Verstopfung
- Blaseninkontinenz
- Haut – / Fellprobleme
- Demenz
- Übergewicht, Untergewicht
Welche Beschwerden in welchem Ausmaß ein Hund im Alter entwickelt, hängt, wie oben bereits erwähnt, von sehr vielen verschiedenen Faktoren ab. Die Großzahl der Senioren leidet an einem oder mehreren der oben aufgeführten Symptomen.
Bei auftretenden Erkrankungen, Problemen oder auch Verhaltensänderungen kann mit einer an die Bedürfnisse des jeweiligen Hundes angepassten, individuell zusammengestellten Ernährung sowie mit einigen sinnvollen Nahrungsergänzungen vieles bewirkt werden. Bereits bestehende Probleme können sich deutlich verbessern und die Entwicklung weitere Erkrankungen kann stark minimiert und teilweise sogar zu verhindert werden.
Möglichkeiten der Ernährungsoptimierung
- Prophylaxe
- Entgiftung
- Stoffwechselaktivierung
- Futteroptimierung
- Einsatz sinnvoller Nahrungsergänzungen
- Schmerzreduktion
Übergewicht / Untergewicht
Durch geringere Aktivität im Alter reduziert sich natürlich auch der Kalorienbedarf eines Hundes. Behalten das Gewicht daher stets gut im Auge um die Futterration entsprechend anpassen zu können. Denn einmal entwickeltes Übergewicht ist später sehr schwer wieder abzubauen.
Bereits bei 10% – 20% Übergewicht steigt die Gefahr massiv Herz-, Lungen-, Gelenkerkrankungen oder auch Diabetes zu entwickeln.
Im Gegenteil kommt es bei einigen Senioren zur Gewichtsabnahme. Nimmt dein Hund trotz gleicher Futtermenge ab, sollte auf jeden Fall ein Tierarzt konsultiert werden um organische Erkrankungen auszuschließen. Ältere Hunde entwickeln häufig Probleme mit der Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse oder Leber. Diese können, umso früher sie erkannt werden, sehr gut behandelt werden.
Futterzusammensetzung
Durch die nachlassende Verdauungsleistung und Regenerationsfähigkeit ist es im Alter sehr wichtig auf eine leicht verdauliche, qualitativ hochwertige Futterzusammensetzung zu achten.
Trotz geringerem Energiebedarf ist auf eine bedarfsdeckende Versorgung mit allen Nährstoffen zu achten. Das Futter sollte demnach aus hochwertigem Muskelfleisch einigen nährstoffreichen Innereinen, frischem Gemüse und Obst sowie evtl. ein paar Kohlenhydrate, als Energieträger bestehen. Auch Eier oder Milchprodukte können die Ration aufwerten. Auf bindegewebsreiche Futtermittel (Schlachtabfälle) sollten nach Möglichkeit verzichtet werden.
Zum allgemeinen Zellschutz ist zudem eine bedarfsdeckende bzw. leicht erhöhte Zufuhr von Antioxidantien, wie zum Beispiel Beta-Carotinoide, Selen, Vitamin C und E sowie Zink, empfehlenswert.
Reduzierter Appetit
Durch den nachlassende Geruchs- und Geschmacksinn beginnen ältere Hunde häufig etwas mäkelig beim Fressen zu werden. Es riecht und schmeckt einfach nicht mehr so gut, dies macht sich durch einen reduzierten Appetit bemerkbar. Um den Geruch des Futters zu intensivieren genügt es bei einigen Hunden dieses leicht zu erwärmen. Zudem kann man Hunden das Futter durch die Zugabe von ein paar kleinen „Extras“ wieder schmackhafter machen:
- Fleischbrühe
- Bierhefe
- Thunfisch
- Etwas Joghurt / Quark / Hüttenkäse
- Parmesan
- Kleine Menge eines „Babygläschen“,
Verstopfung
Einige Hundesenioren neigen zu Verstopfung. Hier hat es sich bewährt den Ballaststoffanteil der Nahrung etwas zu erhöhen um die Verdauung anzuregen. Gut geeignet ist z.B. geraspeltes Gemüse oder geraspelter Apfel, Flohsamenschalen (Vorsicht mit der Dosierung!), Futterzellulose, usw.
Nachlassender Durst
Einige Hundesenioren neigen dazu kaum mehr Wasser zu trinken. Wasser ist jedoch essentiell für den Körper und mitunter einer der wichtigsten Nährstoffe überhaupt. Durch die Fütterung mit frischen, natürlichen Zutaten wird bereits ein großer Teil des Wasserbedarfs des Hundes gedeckt. Hast Du das Gefühl das dein Hund zu wenig trinkt kannst du sein Wasser zum Beispiel mit einem kleinen Schluck Fleischbrühe, Milch oder Sahne aufpeppen (nur kleine Mengen).
Mahlzeitenfrequenz
Füttere deinem Senior mehrmals täglich kleinere Portionen. Der Verdauungsapparat vieler Senioren ist durch die nachlassende Verdauungsleistung mit großen Futtermengen oft überlastet. Es kommt zu Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit oder gar Durchfall.
Bewegung anpassen
Bewegung ist essentiell für einen gesunden Stoffwechsel, das Herz-Kreislaufsystem, die Psyche sowie den Bewegungsapparat. Animiere deinen Hund zur Bewegung aber überfordere ihn nicht.
- 3 – 4 kürzere Gassi-Runden täglich anstatt 2x lange Runden
- Aufstiege / Einstiege erleichtern z.B. Rampe für Einstieg ins Auto, rutschfeste Unterlagen in der Wohnung
- Gymnastische Übungen, insbesondere Training der Hinterhand bei größeren Rassen. Sehr gut eignet sich auch schwimmen.
- Bei bereits bestehenden Problemen, physiotherapeutische Übungen, am besten mit einem guten, geeigneten Physiotherapeuten
Immunsystem unterstützen
Du kannst das Immunsystem deines Hundes unterstützen und eine gute Grundlage zur Infekt- und Krankheitsvermeidung leisten. Dazu gilt folgendes:
- Angepasste Fütterung / Haltung / Bewegung
- Übergewicht vermeiden
- Auf eine gute Darmgesundheit achten (Darmaufbau nach Medikamentengabe, Entwurmung, Impfung)
- Stress vermeiden u.a. auch das verstärket Ruhebedürfnis akzeptieren und Rückzugsmöglichkeiten schaffen
- Infekten vorbeugen durch z.B. Mantel bei Kälte, gut abtrocknen nach nasswerden, nicht allzu lange im kalten Auto warten lassen, usw.
Du hast auch einen Senior? Du möchtest das er noch möglichst lange gesund und fit bleibt? Melde dich gerne bei mir 😊 ich passe die Fütterung perfekt an deinen Liebling an, das ihr noch viele Jahre Freude aneinander habt 🐶
Ach du dickes Ding
Übergewicht ist nicht einfach nur ein „Schönheitsfehler“. Es hat Auswirkungen auf den gesamten Organismus. Leider leidet mittlerweile bereits fast jedes 2. Tier (Hund & Katze) an Übergewicht.
Ursachen
Übergewicht kann viele Ursachen haben, diese können sowohl fütterungsbedingt wie auch krankheitsbedingt sein.
einige krankheitsbedingte Ursachen
– Fehlfunktion der Schilddrüse oder Nebenniere
– Diabetes in frühem Stadium
– Störungen des Hormonstoffwechsels
– Chronische Erkrankungen
einige fütterungsbedingte Ursachen
– zu energiereiche Fütterung im Welpen- und Junghundealter
– zu hohe Energieaufnahme
– zu große Futtermenge
– zu viel „Nebenher“
– falsche Futterzusammensetzung
– fehlende Bewegung
Weitere Ursache
– Zuchtform / Genetik (z.B. Labrador, Beagle, Basset, Spaniel, usw. / Britisch Kurzhaar, Main Coon, Perser, usw.)
– Kastration
– altersbedingter, niedriger Energieverbrauch
– orthopädische Probleme
Nehme Übergewicht bitte sehr ernst und setze alles daran dieses abzubauen. Dein Tier wird es dir mit einem gesünderen und längeren Leben danken.
Ist aufgrund der Futtermenge die dein Tier erhält, bestehendes Übergewicht nicht wirklich nachvollziehbar, sollte der nächste Gang immer zum Tierarzt sein. Dieser sollte zunächst abklären ob ein gesundheitliches Problem vorliegt welches dann zunächst behandelt werden muss. Liegt es jedoch eindeutig an der Futtermenge kann mit der Reduktions-Diät begonnen werden.
Gefahren durch Übergewicht
Bereits bei 10% – 20% Übergewicht steigt die Gefahr massiv Herz-, Lungen-, Gelenkerkrankungen oder auch Diabetes zu entwickeln. Das Narkoserisiko steigt, es kann zu Komplikationen bei Geburten kommen, sowie die Entstehung von Krebs wird begünstigt.
Übergewichtige Tiere haben zudem eine deutlich verkürzte Lebenserwartung. Sie büßen durchschnittlich 10% – 12% ihres Lebens ein. Das wären bei einem Hund mit einer Lebenserwartung von 12 – 14 Jahren immerhin 1,4 bis 1,68 Jahren was er an Lebenszeit verlieren würde. Normalgewichtige Tiere sind generell aktiver, aufmerksamer, haben mehr Freude an Bewegung und ein stärkeres Immunsystem.
Erkrankungen behandeln
Liegt eine Erkrankung vor sollte diese selbstverständlich vor Beginn einer Diät behandelt werden. Vor allem bei Schilddrüsenunterfunktionen (hauptsächlich bei Hunden) reguliert sich das Gewicht, sobald die Schilddrüsenfunktion mit Tabletten richtig eingestellt ist, meistens von alleine in die richtige Richtung. Außerdem sind bei einigen Erkrankungen einige Besonderheiten bezüglich Nahrungsmittel zu berücksichtigen welche im neuen Ernährungsplan beachte werden sollten.
Gewichtsreduktion
„Nulldiäten“ sind für Hunde wie auch für Katzen absolut ungeeignet und nur bei stationärer Aufnahme mit entsprechender ärztlicher Versorgung möglich. Allerdings ist diese Art der Gewichtsabnahme weder nachhaltig, noch gesund.
Der Gewichtsverlust sollte langsam von statten gehen und wöchentlich bei ca. 1% – max. 2% des Körpergewichts liegen. Eine zu schnelle Gewichtsabnahme führt zum Abbau von Muskulatur, die allerdings für einen höheren Grundumsatz dringend benötigt wird.
Trockenfutter / getrocknete Kausnacks / Leckerli
Die Hauptursache bei fütterungsbedingtem Übergewicht sind Trockenfutter, getrocknete Kausnacks, Denta-Sticks, Schleckpasten oder was es sonst noch so alles gibt.
Wiege einmal jede Art von Kausnacks, Leckerli oder auch Trockenfutter ab, du wirst sehen wie schnell man sich hier mit der Menge verschätzt.
Bedenke, dass ca. 30g getrocknetes Fleisch in etwa 100g frischem Fleisch entspricht.
Eine kleine Rechnung zur Verdeutlichung der Energiedichte:
Ein getrocknetes Schweineohr mit ca. 50gr hat ca. 215 kcal.
Dieses eine Ohr würde bei einem 10 kg Hund bereits 40% seines Tagesbedarfs an Energie decken.
Dein Tier leidet auch unter Übergewicht und möchtest alles daran setzten dieses abzubauen? Gerne unterstütze ich euch dabei. Ich berechne dir die genaue Futtermenge incl. Leckereien, außerdem erhältst du eine Reduktionskurve wo du stolz das verlorene Gewicht eintragen kannst.
Melde dich gerne, gemeinsam ran an den Speck 😄
Warum das Futter selbst zubereiten?
Sehen wir uns die Entwicklung unserer Hunde seit der Einführung der Fertigfutterindustrie vor ca. 40 – 50 Jahren an. Auch bei unseren Haustieren nehmen, wie bei uns Menschen, die sogenannten „Zivilisationskrankheiten“ ständig zu. Unsere Haustiere, nicht nur unsere Hunde, leiden leider immer häufiger an:
– Magen-Darm-Erkrankungen
– Herz-Kreislauf-Erkrankungen
– Diabetes
– Leber- und/oder Nierenerkrankungen
– Bauchspeicheldrüsenentzündungen
– Allergien
– Unverträglichkeiten
– Juckreiz, Hauterkrankungen
– Zahnstein
Diese Liste ist mit Sicherheit nicht vollständig und soll auch nur einen kleinen Überblick geben. Auch möchte ich auf keinen Fall behaupten das alles nur auf die Fütterung zurückzuführen ist, es spielen weit mehr Faktoren eine Rolle. Aber man kann mit einer artgerechten, gesunden Ernährung viele Erkrankungen vermeiden und/oder linder bzw. deren Verlauf abschwächen oder sogar aufhalten.
Dazu habe ich eine kleine Studie* entdeckt die nicht groß erklärt werden muss aber doch sehr viel aussagt. In dieser Studie wurde u.a. ermittelt wie sich Fütterung auf die Lebensdauer von Hunden auswirkt.
Erreichtes durchschnittliches Lebensalter von Hunden mit verschiedenen Fütterungsarten:
Fütterungsart Lebenserwartung
Ausschließlich Fertigfutter 125 Monate (10,4 Jahre)
50% Fertigfutter + 50% selbst zubereitetes Futter 137 Monate (11,4 Jahre)
Nur selbst zubereitetes Futter 157 Monate (13,8 Jahre)
*Lippert G./Sapy B. (2003) „Relation between the domestic dogs well-being and life expectancy“
Du möchtest deinen Hund auch auf Barf, selbst gekochtes Futter oder Mischfütterung umstellen und brauchst Hilfe?
Melde dich sehr gerne bei mir, ich erstelle dir einen individuellen Plan genau angepasst an die Bedürfnisse deines Hundes 😊
Gelenkschmerzen beim Hund
Gelenkerkrankungen können bei Hunden zu erheblichen Schmerzen und Einschränkungen führen. Diese Erkrankungen können verschiedene Ursachen haben und betreffen häufig älteren Hunde. Aber auch immer mehr junge Hunde sind betroffen.
Das Risiko für die Anfälligkeit der Gelenke bei jungen Hunden wird oft unterschätzt. Aber gerade während des Wachstums, wird der Grundstein für gesunde Knochen, Bänder, Sehnen und Gelenke gelegt. Ganz wichtig also genau jetzt auf eine ausgewogene, bedarfsdeckende Fütterung Wert zu legen. Auch wildes Laufen, springen, abruptes Stoppen oder zu große Beanspruchung wie zu lange Spaziergänge im Welpenalter, können später zu Gelenkproblemen führen.
Welche Arten von Gelenkerkrankungen gibt es?
- Arthrose
ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die durch den Abbau des Gelenkknorpels gekennzeichnet ist. Sie tritt häufig bei älteren Hunden auf, kann aber auch durch Verletzungen, genetische Veranlagung oder Übergewicht verursacht werden. - Hüftdysplasie
Bei der Hüftdysplasie handelt es sich um eine angeborene Fehlbildung des Hüftgelenks, bei der das Hüftgelenk instabil ist und sich der Oberschenkelknochen nicht richtig in der Hüftpfanne verankert. Dies kann zu Schmerzen, Steifheit und Lahmheit führen. - Ellbogendysplasie
Die Ellbogendysplasie ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Entwicklungsstörungen des Ellbogengelenks, die zu Lahmheit und Schmerzen führen können. Neben genetischer Veranlagung hat vor allem die Ernährung und ein zu schnelle Wachstum Einfluss auf das Entstehen einer ED. - Patellaluxation
Bei der Patellaluxation handelt es sich um eine Verschiebung der Kniescheibe aus ihrer normalen Position, was zu Schmerzen, Lahmheit und Einschränkungen der Beweglichkeit führen kann. Es tritt häufig bei kleinen Hunderassen auf. - Spondylose
ist eine degenerative Veränderung der Wirbelsäule, bei der sich Knochenwucherungen an den Wirbeln bilden können. Es kann zu Steifheit, Schmerzen und Einschränkungen der Beweglichkeit führen.
Ursachen für Gelenkerkrankungen
- Genetische Veranlagung
Einige Rassen sind anfälliger für Gelenkerkrankungen aufgrund ihrer genetischen Veranlagung. Dazu gehören Rassen wie Deutsche Schäferhunde, Labrador Retriever und Golden Retriever, die anfälliger für Hüftdysplasie und Ellenbogendysplasie sind. - Übergewicht
Übergewicht belastet die Gelenke sehr stark und erhöht das Risiko von Gelenkerkrankungen wie z.B. Arthrose - Verletzung
Verletzungen wie Kreuzbandrisse, Luxationen (verrenken, auskugeln) oder Frakturen (Brüche) können zu Gelenkproblemen führen, insbesondere wenn sie unbehandelt bleiben - Überanstrengung
Übermäßige körperliche Aktivität kann die Gelenke belasten und das Risiko von Gelenkerkrankungen erhöhen, insbesondere bei jungen Hunden - Alterungsprozess
Durch natürlichen Verschleiß von Knorpel, den Abbau von Muskelmasse, geringere Bewegung und Übergewicht führt bei älteren Hunden häufig zu Schmerzen in den Gelenken - Zu schnelles Wachstum
Durch zu energiereiches Futter und einem dadurch zu schnellem Wachstum können die Gelenke und Knochen nicht schnell genug „mitwachsen“. Aber auch ein Mangel oder ein Überschuss bestimmter Nährstoffe beeinflussen die Gelenkgesundheit.
Dies sind nur einige Ursachen die zu Gelenkerkrankungen führen können. Auch Fehlernährungen im Erwachsenenalter, Autoimmunerkrankungen oder Infektionen wie z.B. Borreliose können zu Gelenkproblemen führen.
Symptome
Je nach Art und Schwere der Erkrankung unterscheiden sich die Symptome teils stark. Nicht immer bringt man bestimmte Verhaltensweisen oder -änderungen gleich mit Gelenkschmerzen in Verbindung.
- Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Hinlegen (vor allem auf harten Untergründen)
- Steifheit (vor allem nach längeren Ruhephasen)
- veränderte Gangart wie hinken oder humpeln
- reduzierte Aktivität
- Vermeidung von Treppen
- Schmerzreaktionen bei Abtasten
- Schwellungen oder Wärme
- Verhaltensänderungen (reizbarer, evtl. aggressiver, unruhiger als sonst)
- ablecken, beknabbern von Körperstellen (Gelenke, Pfoten)
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung hängt zunächst einmal von der Art und Schwere der Erkrankung ab. Zu den möglichen Behandlungsmöglichkeiten gehören
- Medikamente zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung
- Physiotherapie
- Schwimmen
- Akupunktur
- Gewichtsmanagement, um Übergewicht zu reduzieren
- Chirurgische Eingriffe wie Gelenkersatz oder Korrektur von Fehlstellungen
Vorbeugung
Bei genetisch bedingte Gelenkerkrankungen besteht natürlich kaum die Möglichkeit der Vorbeugung. Aber auch wenn dein Hund einen bereits einen angeborenen Defekt hat, kannst du vorbeugend und unterstützend einiges tun um den Verlauf positiv zu beeinflussen und die Schmerzen und vor allem das Voranschreiten der Erkrankung entgegen zu wirken.
Bei Welpen und Junghunden liegt der Schlüssel für gesunde Gelenke in einem langsamen Wachstum mit einer artgerechten, bedarfsdeckenden und nährstoffreichen Fütterung. Das Führen einer Wachstumskurve hilft dabei, das Wachstum des Welpen und Junghund genau zu kontrollieren und die Fütterung notfalls rechtzeitig anpassen zu können.
Hat dein Hund Übergewicht solltest du alles daran setzten ihn auf sein Normal- bzw. Idealgewicht zu bekommen. Zum einen haben Hunde mit Übergewicht ein stark erhöhtes Risko Gelenkerkrankungen zu entwickeln und zum anderen fordert Übergewicht das Voranschreiten bereits bestehender Erkrankungen enorm.
Welche Ergänzungen machen Sinn?
- Grünlippmuschel (Perna Canaliculus)
Diese enthält sogenannte Glykosaminoglykane (GAGs), das sind Aminozucker welche natürlicherweise im Knorpel, der Gelenkschmiere und den Sehnen vorhanden sind. Sie können die Regeneration von geschädigtem Gewebe fördern.
Die Wirkung von Grünlippmuschel-Extrakt kann durch Vitamin C und E noch verbessert werden. - Kollagen-Hydrolysat
Die im Kollagen-Hydrolysat enthaltenen Aminosäuren sind natürliche Bestandteile von Knochen, Knorpel, Haut und Haaren.
Es wurden bereits mehrere wissenschaftliche Studien durchgeführt, u.a. hat Nina Weide 2004 im Rahmen ihrer Dissertation an der tierärztlichen Hochschule Hannover die Wirkung von Gelatine-Hydrolysat (= Kollagen-Hydrolysat) bei Fütterung an Hunden mit chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates untersucht. Das Ergebnis: der Lahmheitsgrad bei Hunden mit chronischen Gelenkserkrankungen ist durch die Einnahme des Kollagens signifikant zurück gegangen.
Siehe Studie: https://elib.tiho-hannover.de/dissertations/weiden_ws04 - Chondroitin / Chondroitinsulfat
Chondroitinsulfat ist ein natürliches Glucosaminoglycan (IGRG) und bildet den Hauptbestandteil des gesunden Gelenkknorpels. Es erhält die Elastizität und Gleitfähigkeit im Knorpel und schützt daher das Gelenk vor degenerativen Veränderungen. Es ist für die Elastizität und Widerstandsfähigkeit des Knorpels verantwortlich. Es kann unterstützend bei der Behandlung von Arthrose, Arthritis und Dysplasien eingesetzt werden.
Und die Ernährung?
- Proteine
Hochwertige Proteine sind wichtig für den Aufbau und die Reparatur von Gewebe, einschließlich des Knorpels. Bevorzuge hochwertige Proteine aus Muskelfleisch, Innereien, Fisch, evtl. Milchprodukte und Eier. - Getreidefrei
Bei Hunden mit Gelenkerkrankungen wie Arthrose oder Hüftdysplasie wird oft empfohlen, den Getreideanteil in der Ernährung zu reduzieren oder ganz zu meiden. Das liegt daran, dass Getreide (glutenhaltig) Entzündungen im Körper verstärken kann. Dies liegt an dem in Gluten enthaltenen Bestandteil Gliadin, welcher nachweislich zellgiftig ist. - Omega-3-Fettsäuren
Diese haben entzündungshemmende Eigenschaften und können dazu beitragen, Entzündungen in den Gelenken zu reduzieren. Lachsöl oder Fisch sind reich an Omega-3-Fettsäuren und können in die Ernährung des Hundes integriert werden. - Antioxidantien
Zum Beispiel Vitamin C und E können dazu beitragen, freie Radikale zu neutralisieren und Entzündungen zu reduzieren. Lebensmittel wie Beeren, grünes Blattgemüse und Nüsse sind reich an Antioxidantien und können in die Ernährung des Hundes integriert werden.
Anmerkung
Alle aufgeführten Informationen habe ich mit größter Sorgfalt ausgewählt und nur aus zuverlässigen Quellen übernommen. Ich übernehme keine Haftung für die Vollständigkeit und Richtigkeit. Eine Ernährungsberatung ersetzt in keiner Weise eine Tierarztbehandlung.
Vor einer Ernährungsumstellung empfehle ich zudem immer einen gründlichen Gesundheitscheck des Tieres.
Bespreche bitte alle angewandten Maßnahmen einer Ernährungsumstellung sowie angewandten Nahrungsergänzungen vorab mit deinem Tierarzt oder wende dich sehr gerne an mich😄