Hund hat Giardien was tun?
Wenn Durchfall zum Dauerproblem wird
Dein Hund hat immer wieder Durchfall? Vielleicht sind Giardien die Ursache.
Dein Hund war bisher fröhlich, aktiv und voller Energie – doch plötzlich hat er immer wieder Durchfall, manchmal sogar mit Schleim. Du hast vielleicht schon das Futter umgestellt, Medikamente gegeben, doch der Durchfall kommt immer wieder. Klingt bekannt?
Dann solltest Du unbedingt an Giardien denken – winzige Parasiten mit großer Wirkung.
Tierisch gut informiert
Diese unsichtbaren Parasiten sind keine Seltenheit – besonders bei jungen, sensiblen oder immungeschwächten Hunden. Doch keine Sorge: Wer versteht, wie Giardien ticken und was sie im Hundekörper anrichten, kann gezielt gegen sie vorgehen. Hier erfährst du alles, was du wissen musst – von typischen Symptomen über die richtige Diagnose bis hin zu nachhaltigen Lösungen, damit dein Hund bald wieder unbeschwert durchs Leben gehen kann.

Iris Gunzenhauser
Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen
Was sind Giardien überhaupt?
Giardien sind mikroskopisch kleine Dünndarm-Parasiten, die bei Hunden (und auch bei Katzen und Menschen) zu massiven Verdauungsproblemen führen können. Dort heften sie sich an die Darmwand und stören die normale Verdauung. Die Folge: Nährstoffe werden schlechter aufgenommen, es kommt zu Durchfall, Blähungen, Bauchgrummeln und teilweise Gewichtsverlust.
Sie vermehren sich schnell und werden als sogenannte Zysten mit dem Kot ausgeschieden – diese Zysten sind extrem widerstandsfähig und können in der Umwelt (z. B. auf Böden, in Pfützen oder an Spielzeug) mehrere Wochen überleben.
Dein Hund kann sich also immer wieder neu infizieren, vor allem wenn die Umgebung nicht gründlich gereinigt wird.
Wie kommt es zu einer Infektion mit Giardien?

Normalerweise sind Hunde recht resistent gegen Giardien, ca. 10% der Hundepopulation ist infiziert. Wenn Hunde ein gutes Immunsystem haben, hält es diese in Schach und es kommt zu keinen Symptomen.
Bei jungen, alten oder immunschwachen Tieren kann es aber zu einer Giardiose kommen, das bedeutet das der Befall pathologisch (krankhaft) wird und Symptome auftreten.
Wie kommt es zu einer Infektion?
Giardien lauern fast überall, eine Infektion erfolgt über die Aufnahme von verschmutztem Wasser, Pfützen, Kot oder auch bei direktem Kontakt mit einem infizierten Artgenossen.
Warum kommt es zur Giardiose?
- schwaches Immunsystem (Welpen, kranke Hunde, Senioren)
- mangelhafte Nährstoffversorgung
- Medikamente
- Entwurmung
- Stress (z.B. Umzug, veränderte Routinen, neues Haustier, etc.)
Symptome einer Giardiose
✓ Durchfall in unterschiedlicher Intensität, teilweise wässrig
✓ übler Geruch des Kot (süßlich/säuerlich)
✓ Kot schleimig und/oder blutig
✓ orange/gelblicher oder grünlicher Kot
✓ Blähungen, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit
✓ Gewichtsverlust, stumpfes Fell
✓ empfindlicher Bauchbereich-/Magenschmerzen
✓ teilweise auch Übelkeit / Erbrechen
Ganz typisch ist (zumindest zu Beginn) das sich Durchfallphasen mit Phasen in denen der Kot normal ist abwechseln.
Medikamente ja oder nein?
Wann sind Medikamente sinnvoll?
Je nach Schweregrad ist es manchmal erforderlich die schulmedizinische Behandlung zu bevorzugen. Vor allem Welpen und Senioren die durch die verursachten Durchfälle bereits stark geschwächt sind.
Schulmedizinisch wird meistens Panacur (Anthelminthikum/Wurmmittel mit dem Wirkstoff Fenbendazol) und im Anschluss Metronidazol (Antibiotika) gegeben.
Es ist sehr wichtig die Präparate genau nach Vorgabe des Tierarztes anzuwenden. Nicht selten passiert es, dass die Giardien aufgrund von zu kurzer oder falscher Anwendung sehr schnell wieder auftreten, was eine Folgebehandlungen notwendig macht. Dies belastet die Tiere zusätzlich und verursachen eine noch stärkere Schädigungen der Darmwand und Darmflora.
Ist die Darmschleimhaut dann erst einmal so massiv angegriffen, begünstigt dies wiederum eine erneute Ansteckung mit Giardien und/oder anderen Parasiten.
Es entsteht also ganz schnell ein Teufelskreislauf, welcher Dysbiosen, Allergien oder sogar eine geschädigte Bauchspeicheldrüse nach sich ziehen kann.
Bei leichteren „Fällen“ und gutem Allgemeinzustand des Hundes, kann durchaus zuerst ein Versuch gestartet werden die Plagegeister mit der Ernährung und gegebenenfalls naturheilkundlichen Mitteln in den Griff zu bekommen.
Hygienemaßnahmen
- Näpfe mehrmals täglich mit kochendem Wasser reinigen
- Auslaufflächen, Ruheplätze und Spielzeuge, am besten täglich, mit mindestens 60 Grad Celsius Heißdampf behandeln oder möglichst heiß waschen
- abgestandenes Wasser aus Blumentöpfen, etc. von Garten und Balkon entfernen
- Tierkot unverzüglich aus dem Garten entfernen
- Hinterlassenschaften des Hundes auf den Spaziergängen einsammeln und entsorgen um die Ansteckungsgefahr für andere Hunde zu minimieren
Der ganzheitliche Weg: Giardien nachhaltig loswerden
- Naturbelassenes Futter
- Schonkost
- bei stark angegriffenem Darm evtl. Morosche Karottensuppe
- Kohlenhydratreduziert (wenig – kein Trockenfutter)
- Kräuter wie z.B. Petersilie, Melisse, Thymian, Majoran oder Oregano
(Vorsicht mit der Dosierung, nur kurweise anwenden) - Kräuterbuttermilch
- Fasern in die Fütterung mit einbauen (Flohsamen, Akazienfasern)
- Kokosfett und Kokosraspel
- Präbiotika wie Naturjoghurt, Sauerkraut (Achtung: nicht in akuten Durchfallphasen)
- Tropfen mit Bartflechte und Ringelblume (z.B. Usniotica)
Nach einem Befall, egal ob mit Medikamenten behandelt wurde oder nicht, ist ein gezielter Darmaufbau mit Prä- und Probiotika sowie eine Stärkung des Immunsystem, sehr wichtig.
Mein bewährter 4-Schritte-Plan bei Giardien
- Gezielte Ernährung gegen Giardien
Futterumstellung auf giardienfeindliche Kost (stärke- & zuckerarm, leicht verdaulich) - Darmsanierung & Stärkung der Darmflora
Aufbau eines gesunden Mikrobioms für mehr Abwehrkraft - Umgebung richtig reinigen – ohne Chemie-Overkill
Hygiene-Checkliste für Haushalt, Garten, Spielzeug & Co. - Individueller Plan für Rückfallprophylaxe
Wie Du Reinfektionen vermeidest und deinen Hund langfristig schützt
Du bist nicht allein – und musst das nicht alleine lösen!
Ich begleite dich und deinen Hund durch jede Phase – von der Futterumstellung über die Darmsanierung bis hin zur Alltagshygiene
Fazit: Giardien sind lästig, aber besiegbar
Mit der richtigen Strategie, gezielter Ernährung und einem ganzheitlichen Blick kannst du deinem Hund helfen, die Parasiten dauerhaft loszuwerden.
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Pet Advice – Ernährungsberatung für Hund & Katze
Iris Gunzenhauser


